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SPELLBLAST: Ray Of Time [Eigenproduktion]

Der Power Metal der Italiener lässt zwar noch an Eigenständigkeit und Feinschliff vermissen, doch beweisen SPELLBLAST, dass sie interessante Songstrukturen und Melodien zu schaffen imstande sind und diese darüber hinaus auch noch mit ansprechenden Gitarrensoli verzieren können.

Das Cover von Ray Of Time und die italienische Herkunft von SPELLBLAST lässt Schlimmes vermuten: ein weiterer RHAPSODY-Klon? Nein, zumindest nicht ganz. Die fünf Musiker orientieren sich auf ihrer ersten Demo-CD mehr an HELLOWEEN, GAMMA RAY oder alten IRON MAIDEN. Dafür spricht vor allem die ansprechende Gitarrenarbeit, die in jedem Song auch in einem Solo gipfelt. Die vom Sechssaiter hervorgerufenen Melodien zeigen sich zumeist von eingängiger Natur und könnten stellenweise auch wirklich die Grundlage zu mitreißenden Songs bilden. Vor allem das flottere Sign Of The Unicorns nähme mich in Beschlag, wenn der Drumsound etwas klarer wäre. Überhaupt knabbert SPELLBLAST an der Schwierigkeit, die eigentlich gut durchdachten Songs wirkungsvoll und vor allem über die gesamte Songdauer hinweg fesselnd darzubieten. So hat jeder der vier Songs (das knapp zweiminütige Outro Ray Of Time mit seiner puren akustischen Gitarre nehme ich einmal aus der Wertung) seine starken Phasen, wie auch Schwächeperioden.

Mit ein Grund für die schwächelnden Momente auf Ray Of Time ist Sänger Kaste, mit dessen hohen Singstimme ich mich einfach nicht anfreunden kann. Zu gekünstelt wirkt der Oktavsprung von seiner geschlechtsspezifisch angestammten Tonlage. Dies hat zur Folge, dass sich die Stimme teilweise amateurhaft überschlägt. Dass er auch in einer normalen Tonlage zu singen imstande ist, zeigt der Frontmann unter anderem in Glory To The Gem, das mir allerdings aufgrund seiner allzu fröhlichen Melodie missfällt. Somit verbraten die 1999 gegründeten SPELLBLAST eine Reihe interessanter Ideen, die mit einer besseren Produktion – allen voran in Bezug auf die Drums und das Keyboard – instrumental für eine gehobene Aufmerksamkeit hätten sorgen können. Gesangsmäßig müssen sich die Italiener aber noch einen Deut mehr steigern.

Soundsamples und ein Video zu Lost In The Forest gibt es im Übrigen von der Bandhomepage herunter zu laden. Wer die gesamte Mini-CD sein Eigen nennen will, kann dies mittels 7 Euro inklusive Versand regeln, indem er die Band per e-mail kontaktiert.

Veröffentlichungstermin: 22.04.2004

Spielzeit: 26:40 Min.

Line-Up:
Alberto – Drums

Ivan – Keyboards & Vocals

Xavier – Bass

Kaste – Vocals

Luca – Guitars

Produziert von Davide Perucchini & SPELLBLAST
Label: Eigenproduktion

Hompage: http://www.spellblast.com

Email-Adresse der Band: contact@spellblast.com

Tracklist:
1. Lost In The Forest

2. Sign Of The Unicorns

3. On My Skin

4. Glory To The Gem

5. Ray Of Time

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