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PINK TURNS BLUE: Phoenix

Gelungenes Comeback alter Darkwave-Helden.

In Zeiten, in denen es einem richtig schlecht geht, so schlecht, dass selbst Reign in Blood nicht mehr hilft, gab es in den 80ern noch Dark Wave. Und in diesem Bereich gab es vor langer Zeit PINK TURNS BLUE aus Köln, mit ihrem ultra-depressiven Minimalisums-Wave und Platten wie Aerdt oder Seven Years. Diese Platten konnten mir immer beweisen, dass es immer noch andere gibt, denen es noch beschissener oder zumindestens genauso mies geht. Musik zum Versinken im Selbstmitleid und Weltschmerz.

Die besondere Stärke lag für mich im unnachahmlich nuscheligen Gesang vom MIC JOGWER, bei dem man immer das Gefühl hatte, er könne vor lauter Schmerz gar nicht mehr sprechen. Ich liebe diese Platten heute noch. Später fand die Band ihren Weg nach London und mit der Platte Perfect Sex zu einer Art Wave-Grunge, der mich aber nicht mehr so überzeugen konnte.

Nun sind sie zurück. Und das sogar zum Glück und zu Recht. Natürlich ist die Depressionsverarbeitung Vergangenheit, denn auch MIC hat die Fährnisse der Adoleszenz inzwischen überwunden, und so präsentiert sich die Band mit relaxtem, wavigem Indierock, der aber durchaus zu überzeugen weiß. Minimalistisch effektives Schlagzeug, treibender Bass, der meistens auch Melodieträger ist, und schrammelige Gitarren bilden das Soundgerüst für schöne, simple und eingängige Rocksongs mit dem richtigen Gespür für Atmosphäre und Melodie. Die Grundstimmung ist immer noch eher melancholisch, aber auf eine schöne, vielleicht etwas nostalgische Art. Stücke wie Dynamite erinnern sogar noch daran, wie eindringlich und negativ diese Band klingen konnte.

Und geblieben ist der prägnante Gesang (eher das Genuschel) von MIC, das aber eben das Besondere dieser Band ausmacht. Mir gefällt es immer noch. Ich muss sagen, dass mich diese Platte genauso überzeugt, wie die letzte von MORRISSEY, der zumindestens für mich persönlich eine ähnliche Bedeutung hatte wie PINK TURNS BLUE. Vielleicht ist für die alten Helden der schlechten Tage ja doch noch nicht alles vorbei. Sollten sie noch auf Tour gehen, bin ich wieder da. Und vielleicht ziehe ich mich ja noch mal ganz in Schwarz an.

Veröffentlichungstermin: 04.04.2005

Spielzeit: 57:50 Min.

Line-Up:
Mic Jogwer – Guitar & Vocals

Brigid Anderson – Voclas & Keys

Louis Pavlou – Drums & Guitars &Keys

Reini Walter – Bass

Marcus Giltjes – Samples & Noise

Produziert von Pink Turns Blue
Label: Hardbeat Propaganda

Homepage: http://www.pinkturnsblue.de

Tracklist:
1. The lost Son

2. Now´s the time

3. Wanderers

4. Dynamite

5. True Love

6. Good Times

7. Underground

8. Animal Life

9. The Crusade

10.Can Love survice

11.Feel my Souls

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