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METAL MAJESTY: This Is Not A Drill

Überladene QUEEN Homage, die nur manchmal ihren Weg zur genialen Einfachheit findet und dann auch zu überzeugen weiß.

METAL MAJESTY ist das Projekt des Sängers Byron Valensia Clarkson, kurz Valensia. Dass der Mann eine große Affinität zu QUEEN hat, wird beim Hören von This Is Not A Drill schnell klar. Ebenso, dass Mr. Clarkson ein hervorragender Sänger ist. So steht er auch im Mittelpunkt der Produktion und bewegt sich mit traumwandlerischer Sicherheit durch die komplexesten Harmoniegebilde. Dabei erinnert er oft an Freddy Mercury, ohne einen qualitativen Vergleich ziehen zu wollen. Schnell wird klar, dass der Name METAL MAJESTY nicht ganz richtig gewählt ist. Zu viel Metal ist auf This Is Not A Drill wirklich nicht zu finden. Vielmehr erinnert das Ganze sehr an Musik mit Musical Touch, wie man zum Beispiel in Stars Tonight hören kann. METAL MAJESTY ist Rock mit viel Bombast und Theatralik. Dieser Stil machte auch schon einige Bands in den 70ern und 80ern genial, aber bei METAL MAJESTY bleibt es weitgehend bei dem Versuch. Denn dort, wo geniale Einfachheit gefragt wäre, ist METAL MAJESTY einfach hoffnungslos überfrachtet. Zu oft laufen komplexe Gesangslinien oder sonstige Harmonielinien übereinander und gegeneinander und machen es schwer dem Verlauf und seiner Essenz zu folgen. Grim Reaper ist ein Paradebeispiel für dieses Problem. Auch der etwas verwaschene Sound trägt nicht dazu bei, dass die einzelnen Elemente leichter zu differenzieren sind und in ihrer Gesamtheit besser harmonieren. Warum nicht öfter so wie im Mittelteil von Metal Majesty? Ein schöner Groove von Bass und Orgel hinterlegt ein Gitarrensolo – wunderbar – fast wie DEEP PURPLE. Es sind die Momente, in denen sich Valensia QUEEN überdeutlich zum Vorbild nimmt, die am Ende hängen bleiben. Man kann auch nicht behaupten, dass das Ganze musikalisch schlecht umgesetzt wäre. Nein, Valensia kann nicht nur singen, sondern beherrscht die Instrumente, die er selbst eingespielt hat, nämlich alle abgesehen vom Schlagzeug, wirklich gut. Es sind die überfrachteten Kompositionen, in denen man manche Elemente schon als Störfaktoren wahrnimmt, die This Is Not A Drill teilweise zur Geduldsprobe werden lassen. Man befindet sich oft in einem mehr oder weniger schweren Chaos und ist dann verzückt, wenn METAL MAJESTY mal ein paar Spuren auf ihrem Mixer ausblenden. Unter diesem Phänomen leidet leider das komplette Album. Da gibt es mal schöne Chöre wie in Magic Chemistry oder einen schönen Spannungsbogen, wie in Hope and Glory, was aber immer wieder durch überfrachtete Passagen zerstört wird.

Dennoch muss ich sagen, dass man bei This Is Not A Drill durch genaues zuhören relativ viel erreichen kann. Es gibt wirklich einige majestätische Momente, die Liebhaber der Musik durchaus ansprechen könnte. Leider gibt mit dem großen Vorbild QUEEN eine Band, die das alles mit wesentlich höherer Effektivität umsetzte. Die einfachen und klaren, aber dennoch bombastischen Gebilde findet man dort nicht nur partiell.

Veröffentlichungstermin: 28.05.2004

Spielzeit: 70:17 Min.

Line-Up:
Byron Valensia Clarkson
Label: Lion Music

Homepage: http://www.valensia.com/

Tracklist:
1. Grim Reeper

2. Metal Majesty

3. The Extra Terrestrial

4. Wonderful Life

5. Magic Chemistry

6. His Highness Hybris

7. Maiden Head

8. License To Chill

9. Everytime It Rains Again

10. Hope And Glory

11. Deborah

12. The Moon

13. Bulgarian Queen – Symphony In V-Minor

14. Rock Nor Roll

15. Stars Tonight

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