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JOSIAH: No Time

Retro-Rock der vor Spielfreude und Authentizität nur so strotzt. Ein saucooles Album.

Ironisch nennt eine Band, die jede Menge Zeit hat, ihr Album No Time. JOSIAH grooven nämlich unverschämt entspannt durch ihr drittes Album und lassen es eher gemächlich angehen. Dadurch bekommt die Musik auch einen wunderbar entspannenden Vibe, genau das richtige für einen entspannten Nachmittag am Strand oder für einen Abend intensiver Beschäftigung mit diversen Rauchwaren. Die Retrorocker aus England lassen sich nicht stressen und daher dürfte es sie auch völlig kalt lassen, wenn Vergleiche mit Bands wie BLACK SABBATH oder frühen PENTAGRAM fallen.

Warum auch? Offensichtlich wollen JOSIAH nichts anderes als den Fuzz-Sound der 70er authentisch zum Leben zu erwecken. Und das machen sie noch glaubhafter als WOLFMOTHER, die ja auch beileibe nicht schlecht sind. JOSIAH haben jedoch einen größeren Doom-Einfluss in ihrer Musik, im Titeltrack, im elfminütigen Harvester of Lies und in My Bird of Prey wird das ganz schnell deutlich. Also, WOLFMOTHER, wer hat mehr Gras konsumiert? Eben. Doch zurück zu No Time. Denn das Album wartet auch mit einigen echten Hits auf, wie dem großartigen, flotten Long Time Burning, The Dark, Time to Kill und I Can´t Seem to Find it.

JOSIAHs Drittwerk ist ein verdammt kurzweiliges Album, voller großartiger Riffs, erdiger Grooves und cooler Basslinien, gekennzeichnet von einem Sänger, der der bessere Ozzy ist. Die Songs erreichen teilweise epische Längen, was ihnen sehr gut tut – Entfaltung ist das Stichwort, hier kommt kein Riff zu kurz, von gehetzt wirkenden Arrangements keine Spur. Auch wenn hier und da ein paar Stellen unausgegoren wirken, wie im langen Harvester of Lies und Silas Brainchild, die gegen Ende etwas konfus wirken, JOSIAH sind absolut routinierte Songwriter.

No Time ist ein heißer Tipp für alle, die es retro, eingängig und verspielt mögen. JOSIAH strotzen nur so vor Spielfreude, vor guten Ideen und vor Authentizität. Wäre doch gelacht, wenn das englische Trio nicht vielerorts auf offene Ohren stoßen würde.

Veröffentlichungstermin: 8. Juni 2007

Spielzeit: 53:56 Min.

Line-Up:
Keith Beacom
Sie Beasley
Mathew Bethancourt

Produziert von JOSIAH
Label: Elektrohasch Schallplatten / Swamp Room Distribution

Homepage: http://www.josiahrock.co.uk

Tracklist:
1. Looking at the Mountain
2. No Time
3. Long Time Burning
4. The Dark
5. Harvester of Lies
6. Time to Kill
7. Silas Brainchild
8. My Bird of Prey
9. I Can´t Seem to Find it

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