Welche Worte kann man über ein Ambient Album verlieren? Welche Worte können Musik, die eigentlich dafür gedacht ist, zu entspannen, sich fallen zu lassen, den Alltag (inklusive einer hektisch klackernden Tastatur) zu vergessen und Kraft zu schöpfen, beschreiben?
Da sind Informationen wie, dass JÄÄPORTIT eine Ein-Mann Band aus dem Norden von Finnland ist und Tuomas M. Mäkelä die okkulte Kunst der Musik in seiner Einsamkeit studiert hat um die Elemente mit dem menschlichen Geist in Einklang zu bringen, einfach nur Nebensache, obwohl in dieser Beschreibung schon ein Teil des Problems von Uumenissa deutlich wird. Die Elemente und der menschliche Geist, das verlangt doch eine Umsetzung in natürlichen Klängen. Genau dieser Weg wird von Tuomas M. Mäkelä aber nicht beschritten. Stattdessen versuchen Keyboardklänge, die oft wenig natürlich klingen, das Thema zu erfassen. Das funktioniert leider nicht immer. Wenn die Musik wie in Luomaan Lunta alleine von Klangteppichen bestimmt wird, ist dies oft zu wenig. Wenn nur ein einzelnes Element die Musik bestimmt, hört man ihr die die Unnatürlichkeit am stärksten an. Die Klänge funktionieren besser, wenn sie ineinander greifen. In Ilmaan Kylmään werden die Klangteppiche von einer behutsam eingebauten Rhythmik unterstützt. In diesem Moment ist Uumenissa einfach nur düster und geheimnisvoll. Damit wirft das Album mehr Fragen auf als es beantwortet. War diese Wirkung beabsichtigt? Kann man bei einem Ambient Album tatsächlich fühlen, dass Thema und Musik nicht übereinstimmen? Oder setzt der Tuomas M. Mäkelä das Thema in einer Art um, die einen besonderen Empfänger-Horizont voraussetzt?
Der abschließende Track Tajuni Uumenten Taa weißt sogar dezente KRAFTWERK-Anleihen auf, was der Musik allerdings gut tut. Der Song bewegt sich durch mehrere Themen, mal mit Struktur, mal eher flächig und frei. Die Balance ist nicht über die gesamte Länge des Albums so gut.
Die Lösung der aufgeworfenen Fragen ist einfacher als sie zu stellen. Uumenissa ist ein gutes Album, wenn man elektronische Ambient Klänge und diese vor allem düster mag. Aber wer von Ambient Music ruhige, mit Perkussion geschmückte Naturklänge erwartet, wird mit Uumenissa wahrscheinlich nicht viel anfangen können. Denn das Rauschen des Wasserfalls sucht man vergebens und der gehört doch wohl zu den vier Elementen! Die Antwort auf Frage, ob einem Uumenissa eine Hilfe zum Entspannen und zum Seelenleben aufpolieren sein kann, kann nur jeder für sich selbst geben.
Veröffentlichungstermin: 15.09.04
Spielzeit: 60:12 Min.
Line-Up:
Tuomas M. Mäkelä – Alle Instrumente
Produziert von Tuomas M. Mäkelä
Label: Firebox Records
Homepage: http://www.jaaportit.net/
Email: tuomas.makela@jaaportit.net
Tracklist:
01. Tulien tuli
02. Luomaan lunta
03. Maa pirstaleista
04. Ilmaan kylmään
05. Unisena
06. Vuoksen
07. Huuruportaali
08. Pisaroi puusta pitkälle
09. Vaka vanha
10. Tajuni uumenten taa