GALADRIEL: World under World

GALADRIEL picken sich gerne Elemente aus dem Sound von CHILDREN OF BODOM, AMORPHIS oder ANATHEMA heraus und verknüpfen diese zu einem recht unverbrauchten Mix, den man sich richtig gut antun kann. Mit etwas mehr Mut zur Eigenständigkeit könnte da noch was kommen.

Ha, hab ich euch drangekriegt! Mit Tolkien hab ich nämlich fast so wenig zu tun, wie THE RING und wer auf Grund meines weichen Bandnamens Melodic/Speed/Bombast-Metal der belanglosen Sorte erwartet hätte, der ist auch verarscht. Genauso aber auch jeder, der mich als Newcomer bezeichnet, schließlich gibt es da schon vier Full-Lenght-Alben unter dem Banner GALADRIEL!

Erfrischende Überraschung, was man da von GALADRIEL zu hören bekommt. Da hätt ich wirklich was anderes erwartet, wenngliech es sich bei dieser slowakischen Band auch nicht gerade um die innovativste auf diesem Erdball handelt. Vielmehr pickt man sich gerne Elemente aus dem Sound von CHILDREN OF BODOM, AMORPHIS oder ANATHEMA heraus und verknüpft diese zu einem recht unverbrauchten Mix, den man sich richtig gut antun kann. Die Kinder vom finnischen See kommen dabei vor allem in den treibenden, Melodic-Black/Death-Teilen durch, AMORPHIS haben immer dann ihre Spuren hinterlassen, wenn man wie z.B. in The Fall mit eher folkinspirierten und getragenen Gitarren arbeitet, ANATHEMA entdeckt man bei den melancholischeren Momenten. Zudem hat man (wohl erst seit diesem Album) den Sequenzer entdeckt, über den man schon vom ersten Moment des Albums an gerne mal eine technoide Schlagseite in die eher als Hausmannskonst zu bezeichnenden Kompositionen einbringt. Bei Sex in the Underwolrd gipfelt das in einem durchgängigen Hardbeat, was bei GALADRIEL aber wirklich sehr songdienlich rüber kommt und nicht gekünstelt wirkt. Um noch eine weitere Referenz ins Spiel zu bringen, hat man bei The Grave is the Last zudem das Gitarrenlead von MY DYING BRIDEs „The Cry of Mankind“ verarbeitet und im selben Song, sowie bei The End of Eternity noch richtig schöne Violinensoli eingebaut.

Den ein oder anderen mag dieses Vergleichsgewirr nun eher abschrecken, letztendlich ist World under World auf Grund seiner Ausstrahlung und einiger richtig guten, mitreißenden Songs aber wirklich ne feine Sache. Homogen wurden alle Bestandteil zu einer gelungenen Mischung vereint und auch wenn das ganze an der ein oder anderen Stelle etwas experimentell oder noch nicht ganz durchdacht wirkt, so überwiegt der Spaßfaktor. Wie das bei den bisherigen Alben der Fall war, kann ich leider nicht beurteilen. Zumindest ab World under World gilt allerdings, dass man GALADRIEL im Auge behalten sollte. Mit etwas mehr Mut zur Eigenständigkeit könnte da noch was kommen.

Veröffentlichungstermin: Mai 2004

Spielzeit: 44:05 Min.

Line-Up:
Line-up: Dodo Datel /vocals,bass,loops/

Tomax Gabris /guitars,loops/

Matus Hanus /guitars,keys/

Lukash Shushka /drums/

Guest Musicians:

Lydia Lacova /female vocals/

Andrea Tkacova /violin/

Martin Kolarik /melodic vocals/

Andrej Kutis /melodic vocals/

Vidar /melodic vocals/

Nathuruss /vocals/

Label: Metal Age Productions

Hompage: http://www.galadriel.sk

Tracklist:
1. Under Wings Of The Fallen One

2. The End Of Eternity

3. Imaginary Sins

4. The Fall

5. Bleeding Heart´s Poetry

6. I Closed Your Book

7. Noxious Humanity

8. Insanity And Suffering

9. Sex In The Underworld

10. The Grave Is The Last

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