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COLLAPSE UNDER THE EMPIRE: "Fragments of a Prayer"

COLLAPSE UNDER THE EMPIRE bieten Instrumentalmusik, die ruhig, szenisch, Fantasie beflügelnd daherkommt. Klanglich virtuos, kontrast- und abwechslungsreich beschreibt "Fragments of a Prayer" einen vollständigen Tagesablauf.

Epische Krawallmusik, klanggewaltige instrumentelle Ausbrüche und viel Geschrei hatte ich von einer Formation mit dem Namen COLLAPSE UNDER THE EMPIRE erwartet (mir bis dato unbekannt, obwohl Chris Burda und Martin Grimm bereits 2008 die erste EP des Projektes veröffentlichten). Aber weit gefehlt: Instrumentalmusik wabert aus den Boxen, ruhig, szenisch, Fantasie beflügelnd.

Fragments of a Prayer ist der erste Teil eines Konzeptwerks; der zweite, Sacrifice & Isolation, soll im Herbst erscheinen. Gitarrentremoli und Bläser leiten sanft in das erste, titelgebende Stück, das bald an Fahrt gewinnt und schlussendlich in seiner theatralischen Dynamik an Mogwais I’m Jim Morrison, I’m dead erinnert. Ein gelungener Auftakt. Die klangliche Vielfalt, die Burda und Grimm der Hörerschaft bieten, macht Fragments of a Prayer trotz der ruhigen Atmosphäre, die sich wie ein roter Faden durch alle zehn Songs webt, zu einem virtuosen und abwechslungsreichen Werk. Orientiert man sich an den Songtiteln, scheint die Platte einen kompletten Tagesablauf zu vertonen.

Bei Breaking the light rufen Synthie-Streicher-Klänge Bilder vom Lichtspiel der aufgehenden Sonne hervor; das darauffolgende Stück heißt dann aber In the Cold. Die aufeinanderfolgenden Titel „Closer“ und „Distance“ sind ähnlich gegensätzlich. Solche Kontraste spiegeln sich auch im Sound wider: gelegentlich sind Rhythmen- und Tempowechsel eingeflochten. Abwechslung bieten zudem verschiedenste instrumentale Klänge – vordergründig E-Gitarren, dazu kommen die besagten Streicher, lateinamerikanische Einflüsse (180 Seconds), Klavier sowie eine Vielzahl weiterer Synthesizer-Melodien. Meist ist deren Einsatz großartig gelungen, „Opening Sky“ trägt dann aber doch eine Spur zu dick auf und droht den Hörer mit einer wabernden Klangwelle zu überrollen.

Das darauffolgende The Beyond kommt mit Sternenglitzerklang, Streichern und Pianomotiven zunächst recht poppig daher, mausert sich aber, der einsetzenden Gitarre sei Dank, noch zu einem wirklich hörenswerten Ende. Piano- und gitarrenlastig-sachte macht sich der Tag davon (When The Day Fades Away), abschließend ertönt The great silence, und zwar um einiges klanggewaltiger, als der Titel vermuten lässt. Und damit ist der Tag mit seinen Gegensätzen, seinen Höhen und Tiefen auch schon wieder vorbei – schade eigentlich, ein angenehmes Stückchen Zeit war das.

Gastreview von Alina

Line-Up:

Chris Burda

Martin Grimm

Homepage: http://collapseundertheempire.com/

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/collapseempire

Tracklist:
1.    Fragments Of A Prayer
2.    Breaking The Light
3.    In The Cold
4.    180 Seconds
5.    Closer
6.    Distance
7.    Opening Sky
8.    The Beyond
9.    When The Day Fades Away
10.    The Great Silence

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