Bei ANGST SKVADRON scheint sich keine Drogentoleranz aufzubauen. Oder aber der URGEHAL-Mann T.B. hat einfach einen Draht für immer mehr Substanzen, so dass der ANGST SKVADRON-Bizarrotrip zu keinem Ende kommt. Mit anderen Worten – die psychedelischen norwegischen Black Metal-Alien-Pillenverehrer führen auf Sweet Poison weiter, was sie auf Flukt begonnen haben.
Produktionstechnisch kommt das neue Album angenehm nüchtern daher – guter Sound statt wirre Experimente. Diese beschränken sich auf die musikalische Seite. Valium Holocaust beginnt das ganze mit ein bisschen Geisterbahnmusik. Danach reizen ANGST SKVADRON synthtechnisch ihr Arsenal wieder aus, fabrizieren Horrorfilm-mäßige Pianoparts (Posttraumatic Stress Syndrome) und warten mit klarem Gesang und Black Metal-Dissonanzen auf. Letztere dürfte man von CRAFT kennen, dazu kommt – wie auch schon bei Flukt – der SHINING-Vibe, den ANGST SKVADRON kräftig durch den Krassomat würgen, um kränker als die Schweden zu klingen. Für ruhiges Schweben ist indes auch Platz – Dolcontine Blues – und ANGST SKVADRON lassen die Qualität der musikalischen Handwerksarbeit nie ins Nirvana schleifen…
Fazit: Sweet Poison ist sperrig, unangepasst, verwirrend und verzichtet dennoch nicht auf typisch herb-straightes Black Metal-Riffing. Eine spannende Mischung, die neben ANGST SKVADRON-Fans Black Metaller mit einer Vorliebe fürs Pilzesammeln, bunte Pillen oder das eigene karierte Gehirn ansprechen dürfte…
Veröffentlichungstermin: 12.02.2010
Spielzeit: 40:29 Min.
Line-Up:
T.B. (URGEHAL, KVIST, ENDEZZMA) – Gitarre, Bass, Vocals, Piano
L.F.F. (ENDEZZMA) – Drums, Minimoog, Arp Axxe, Korg Polysix, Hohner Clavinet D6, Mellotron
Trine-Lise A – Vocals
O.M.P. – Vocals
Label: Agonia Records / Twilight
Homepage: http://www.myspace.com/angstskvadronofficial
Tracklist:
1. Valium Holocaust
2. Aerophobia
3. Posttraumatic Stress Syndrome
4. Dolcontine Blues
5. Fucking Karma
6. The U.F.O. is Leaving
7. Rivotril Matja
8. We Miss Them
9. The Eyes Among Stars
10. Sweet Poison