Was haben diese Industrial-Metaller nur mit Hundefutter? Nach den Urgesteinen von TREPONEM PAL nun PEDIGREE…Sei´s drum, was scheren uns platte Wortspiele, wenn eine Band das Kunststück fertigbringt, eine trotz aller Monotonie vollkommen abwechslungsreiche und spannende Industrial-Metal-Platte rauszubringen? Schon Skincrawler klingt so, wie GODFLESH immer klingen wollten, es aber nie hinbekamen, und trumpft zudem mit einem der besten Dialogsamples aller Zeiten auf, das etliche Assoziationen weckt. Eine weitere stilistische Orientierungsmarke setzt die estnische Band mit Formula For Freedom, das in der Form auf den besten KILLING JOKE-Alben hätte bestehen können. Zwischen abgehackter, schleppender Monotonie und sphärischen Klangflächen spielt sich auch das restliche Album ab, dabei jedoch immer mit neuen Details aufwartend, die wie die blubbernden Synthiebässe in Moments oder das Gothic-Klavier im Zwischenspiel Empire Burns Black aufhorchen lassen. In seiner emotionalen Dichte kann es Growing Apart sogar mit Post-Core-Heroen aufnehmen und nachhaltig begeistern. PEDIGREE entziehen sich jeglicher engstirniger Kategorisierung und machen lieber Musik, in der bei aller maschineller Kälte der Rhythmik enorm viel Herzblut pulsiert. Ein echtes Highlight, dem man ruhig gleich mehrere Chancen geben sollte, denn nicht jedem wird die Eingewöhnung in das oberflächlich karge, in der Tiefe jedoch äußerst reichhaltige Universum dieser Band auf Anhieb gelingen. So, und ich gehe jetzt eine Band namens RINTI gründen…
Veröffentlichungstermin: 2007
Spielzeit: 59:04 Min.
Line-Up:
Bonne – Gesang
Taff – Gitarre, Bass, Programming, Keyboards
Sander Leivo – Keyboards, Sampler, Programming
Ardo Kivi – Bass, Gitarre
Label: Hype Records/Nailboard Records
Email: psuworld@hotmail.com
Tracklist:
Snake House
Heart In Your Hand
Skincrawler
Sun Damnation
Horses On Horizon
Deathmask
Formula For Freedom
Moments
Aluminum Sky
Empire Burns Black
Tower And Well
Final Heartbeat