SAGA: Trust

Was erwartet man eigentlich noch von Bands, die schon seit knapp 30 Jahren im Geschäft sind und über die Jahre ein ganzes Sammelsurium an Studioalben veröffentlicht haben?

Was erwartet man eigentlich noch von Bands, die schon seit knapp 30 Jahren im Geschäft sind und über die Jahre ein ganzes Sammelsurium an Studioalben veröffentlicht haben? Natürlich möchte der geneigte Fan mit einem neuen Output genau das bekommen, was er an seinen Lieblingen so schätzt, und dennoch haben viele Hörer auch den Anspruch, von ihren Helden nochmal so richtig überrascht zu werden. Ein Paradoxon? Nein, denn SAGA beweisen mit ihrem mittlerweile 17. Studioalbum, dass man sehr wohl beide Aspekte unter einen Hut bringen kann und es gelingt der Band der Kunstgriff, ihre üblichen musikalischen Grundfarben so zu mischen und zu verweben, dass dabei ein neuer, bunt schillernder Klangteppich entsteht.

Hatte die Band jüngst noch auf Alben wie Network oder House of Cards auf beeindruckende Weise an die Erfolge aus den 80er Jahren und vordergründig das Referenzalbum Worlds Apart angeknüpft, bewegen sich die Musiker um Goldkehlchen Michael Sadler auf ihrem neuen Album eher in progressive Gefilde. Sieht man einmal vom Überhit It´s Your Life ab, sind die Stücke allesamt vertrackter, vielschichtiger aber auch ein wenig härter als vor ein paar Jahren. Tatsächlich fährt die Band mit dieser Herangehensweise ziemlich gut und man staunt an so mancher Stelle nicht schlecht, dass dies tatsächlich die Kanadier um die Gebrüder Crichton sein sollen. Das pathetische My Friend ist beispielsweise so ein Song, der die Band von einer bis dato völlig unbekannten Seite zeigt und sogar mit Holzbläserparts aufwartet. Bester Track der Scheibe ist das unfassbar atmosphärische I´m Ok, welches das typische SAGA-Schwebegefühl wieder einmal hervorragend eingefangen hat. Transzendente Keyboardsounds, eine Gesangslinie zum Dahinschmelzen und ein Refrain, wie er nur aus der Feder von Michael Sadler stammen kann… großartig!

Mit Trust haben SAGA wieder einmal mehr, um nicht zu sagen: so gut wie schon lange nicht mehr bewiesen, dass sie noch lange nicht zu den alten Eisen gehören und der bandeigene Stil auch im Jahre 2006 immer noch genug Raum für frische Ideen lässt. Von wegen Paradoxon also, SAGA überraschen auch ohne Umbruch mit jedem Album wieder aufs Neue und ich bin mir ganz sicher, dass das auch bei Album numero 18, 19 und bestimmt auch 25 so sein wird!

Veröffentlichungstermin: 21.04.2006

Spielzeit: 49:26 Min.

Line-Up:
Michael Sadler – vocals, keys
Ian Crichton – guitars
Jim Crichton – bass
Jim Gilmour – keyboards
Brian Doemer – drums

Label: InsideOut

Homepage: http://www.sagaontour.com

Tracklist:
01. That´s As Far As I´ll Go
02. Back To The Shadows
03. I´m OK
04. Time To Play
05. My Friend
06. Trust
07. It´s Your Life
08. Footsteps In The Hall
09. Ice In The Rain
10. You Were Right
11. On The Other Side

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner