blank

MAMMUTANT: New World Disorder [Eigenproduktion]

Masken gibt´s jetzt auch im Untergrund – doch sie können nur bedingt davon ablenken, dass die Mixtur aus Death Metal, Cyber-Elementen Marke VOIVOD, Breakbeats und Industrial-Riffs nicht zündet.

Dank LORDI hat das Versteckspiel hinter Masken bei Rockbands einen würdigen x-und-dreißigsten Geburtstag gefeiert. KISS, ALICE COOPER, CRIMSON GLORY, GWAR, SLIPKNOT und wie sie alle heißen mögen – stets schwankte der Einsatz gesichtsverhüllender Maßnahmen zwischen Ablenkung vom Mangel an musikalischem Potential und gelungener optischer Ergänzung zum Bandkonzept, bis die Black-Metal-Szene dieses Ausdrucksmerkmal bis zur Pervertierung auslatschte. Was bei einer großen Arena-Band noch seinen Effekt auf der Bühne hat, wirkt zudem auf gestellten Bandfotos und Jugendhausbühnen unfreiwillig komisch.

MAMMUTANT gehen daher ein großes Risiko ein, wenn sie sich hinter Pseudonymen und Schminke verstecken, statt die Musik für sich sprechen zu lassen. Als Lohn winkt ein schlüssiges Gesamtbild, das Augen und Ohren gleichermaßen in seinen Bann zieht. Doch davon sind die vermeintlichen außerirdischen Kannibalen (essen sie dann Menschen oder außerirdische Artgenossen, hehe?) noch weit entfernt, wenngleich es die stilistische Ausrichtung weder an Ambition noch an Abwechslungsreichtum mangeln lässt. Death Metal, Cyber-Elemente Marke VOIVOD, Breakbeats und Industrial-Riffs stellen die Grundlage dar, die gelegentlich durch Einlagen wie die an PESTILENCEs völlig unterbewertetes Spheres-Album erinnernde Jazzpassage in Sick Machine ergänzt wird. Dass diese an sich viel versprechende Melange nicht zündet, liegt vor allem an Front-Alien Gabul. Er röchelt, als ginge seinem Raumschiff der Sauerstoff aus, statt kraftvoll zu grunzen. Doch auch die Rhythmen, ja selbst die zittrigen Breakbeats können keine Energie entfachen. Gelegentlich verbreiten die Synthies gediegene Sci-Fi-Atmosphäre, doch der Band gelingt es nicht, daraus dauerhaft Kapital zu schlagen. Daher sei ihr angeraten, zunächst mehr Augenmerk auf die musikalische Gestaltung zu legen statt alle Kreativität in ein überzogenes Image zu verpulvern.

Die CD gibt´s für 10 Euro bei

MAMMUTANT
c/o Gabul
Langestr. 79
90762 Fürth

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 40:02 Min.

Line-Up:
Gabul – Gesang, Gitarre, Programming
Sardukh – Schlagzeug
Godzillner – Bass

Produziert von Gabul
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.mammutant.de

Email: info@mammutant.de

Tracklist:
New World Disorder
Warmonger
Dystopia
Space Invaders
The Hordes Of Muschtrallh
Mind Parasites
Zombiefication
Sick Machine

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner