FAUST AGAIN: Hope Against Hope

Wer Lust auf aggressiven, eigenständigen Metalcore hat: Bitte hier zugreifen.

Sehr gespannt bin ich, wie lange es noch dauern mag, bis keine fünf neuen Metalcore-Bands pro Woche mehr ihr wegweisendes Debüt veröffentlichen. Bei FAUST AGAIN hingegen sieht die Sache doch etwas anders aus, immerhin ist Hope Against Hope ihr zweites Album. Okay, okay, der war gar nicht gut. Und FAUST AGAIN, die können wirklich überzeugen.

Stumpfes Geprügel? Ermüdende Breakdowns? Fehlanzeige. FAUST AGAIN haben sich dem schwedischen Todesstahl zugewandt, melodiöse Riffs und Leadgitarren weisen den Weg durch die neun Songs auf dieser Scheibe. Doch simple Songstrukturen werden vermieden; zwar verlieren die fünf Polen nie den Song an sich aus den Augen, aber es passiert viel in ihren Liedern, siehe Something About Us. Auch die Melodieführung ist oftmals ungewöhnlich und erinnert an die legendären SHAI HULUD. Diese Leads werden gerne auch über komplexe Thrash Metal-Riffs gelegt, so dass man oft genau hinhören muss, was da vor sich geht. Gemosht kann auf Hope Against Hope werden, Köpfchen ist hier aber gefordert.

Doch nicht nur pures Gebolze findet auf dieser Scheibe statt, es kommen wie im Opener To Dwell on Thoughts about You auch melancholische Töne ans Tageslicht. Dies gipfelt im recht schönen Instrumental Dream of You is Like a Dream of a Better Day das von einer traurigen Klaviermelodie begleitet wird. Dennoch, die heftigen Töne dominieren klar, das mächtige und doch raue Soundgewand trägt zusätzlich einiges zur Intensität der Musik bei. Und je öfter man Songs wie Frozen Minds, Aching Hearts hört, desto besser werden sie.

Zum Glück ist Hope Against Hope nicht nur ordentlich kurzweilig, sondern auch recht kurz, so langweilt die mächtige Scheibe zu keiner Zeit. Und auch das ungewöhnliche Artwork ist einen, oder besser noch, mehrere Blicke wert. Einzig das Geschrei gehört zu den Schwachpunkten der Scheibe – viel zu monoton keift der gute Macin durch die Gegend. Schlussendlich weiß ich, was mir neben der ungewöhnlichen, fesselnden Musik noch so gut an FAUST AGAIN gefällt: Ihre Attitüde, die eigenbrötlerischer und gleichzeitig echter und näher am Hardcore ist, als bei den derzeit angesagten Acts. Wer Lust auf aggressiven, eigenständigen Metalcore hat: Bitte hier zugreifen.

Veröffentlichungstermin: 16. Januar 2006

Spielzeit: 34:12 Min.

Line-Up:
Marcin – Vocals

Dyzio – Guitar

Olek – Guitar

Adrian – Bass

X – Drums

Label: Circulation Records

Homepage: http://www.faustagain.com

Email: info@faustagain.com

Tracklist:
1. To Dwell on Thoughts about You

2. What Misery Means

3. Something About Us

4. Anthems of the Rising Tides

5. Dream of You is Like a Dream of a Better Day

6. The Unveiling of the Killjoy

7. Frozen Minds, Aching Hearts

8. The Longest Festering Wound

9. Not Without a Blink

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