Im pünktlichen Jahresrhythmus liefern die Schweden THE FORSAKEN nach “Arts Of Desolation” (2002) und “Manifest Of Hate” (2001) ihr drittes Album „Traces Of The Past“ ab und konnten sich bei jedem Output kontinuierlich steigern.
„Traces Of The Past“ stellt unüberhörbar den derzeitigen Höhepunkt der Karriere der Band dar und der Eröffnungstrack „A Time To Die“ quillt zunächst in bedrohlicher AMON AMARTH-Manier aus den Boxen, um kurze Zeit später zu einem gnadenlosen Death/Thrash-Gewitter zu mutieren. Brachial, aber technisch auf höchstem Niveau. Vor allem überrascht mich das Gitarrenduo Stefan Holm/Patrik Persson ein ums andere Mal. Die Herren schütteln sich die filigranen Riffs nur so aus dem Hemdsärmel, als ob es eine Leichtigkeit wäre. Dabei weisen diese sehr oft moderne (teils progressive) Elemente auf und Vergleiche dürfen zu den PATHOS– und NEVERMORE-Riffartisten gezogen werden. So auch bei den Soli, die intelligent arrangiert und wahnsinnig tight dargeboten werden.
Mein absolutes Albumhighlight ist gleich der zweite Song „One More Kill“, der oben genannte Rifforgien am besten reflektiert und recht thrashig anmutet. Drumtier Nicke Grabowski malträtiert perfektionistisch in allen Geschwindigkeitsbereichen sein Kit und weiß neben den zahlreichen Highspeedeskapaden vor allem durch geschicktes Drosseln des Tempos mit brutalen Grooves und kleinen technischen Finessen „Traces Of The Past“ variabel und begeisternd zu halten.
Hassbolzen Anders Sjöholm gibt den Kompositionen durch seine sowohl tiefen Grunts, als auch fiesen Hatevocals das nötige Feeling und agiert dabei erfrischend abwechslungsreich.
Als besonderes Schmankerl hat die Combo „Blackened“ von METALLICA gecovert. Jedoch keine 1:1-Kopie, sondern in der typischen THE FORSAKEN-Art. „Blackend“ wurde zum heftigen Todesthrasher mit u.a. Blastbeats umfunktioniert. Gewöhnungsbedürftig, aber interessant.
Kein Song gleicht dem anderen auf dem Drittwerk von THE FORSAKEN und so bleibt „Traces Of The Past“ auch nach etlichen Hördurchläufen attraktiv für jeden Fan von skandinavischem Death/Thrash, der sich vor allem durch die vorzügliche Gitarrenarbeit vom Einheitsbrei des Genres abhebt.
Veröffentlichungstermin: 17.11.2003
Spielzeit: 52:14 Min.
Line-Up:
Anders Sjohölm – vocals
Stefan Holm – guitars
Patrik Persson – guitars
Stefan Berg – bass
Nicke Grabowski – drums
Produziert von Tommy Tägtgren
Label: Century Media
Hompage: http://www.theforsaken.net
Tracklist:
A Time To Die
One More Kill
Acid With Acid – Piece By Piece
Glitches Will Tell
Traces Of The Past
Serpent´s Tongue
God Of Demise
Massive Machinery
The Empire
First Weapon Of Choice
Blackened