Nach Arlettes Filmkritik wollen wir dem ganzen Affenzirkus noch eine weitere Attraktion zuführen. Manege frei also für das Spiel zum Film! Denn Ubisoft straft mit King Kong diejenigen Thesen Lügen, die Filmadaptionen spielerisch qualitative Einbußen zuschreiben.
Skull Island ist in Peter Jacksons Film nicht nur die Heimat des weltberühmten Riesenaffens, sondern bildet auch die Kulisse für prähistorische Tiere, allen voran dem gefürchteten Tyrannosaurus Rex. All diese Lebewesen sind Bestandteil eines cineastisch inszenierten Erkundens der Insel. In der Rolle von Jack Driscoll bestreitet der Spieler den Großteil des Spiels. Dieser wird in der Ego-Perspektive gesteuert und macht sich die Gegebenheiten zu Nutze, die Mutter Natur ihm so bietet. So werden aus abgenagten Dinoknochen schon mal Wurfpfeile und schleimige Würmer dienen als Ablenkungsmanöver, wenn es darum geht, Spinnen von wichtigen Eingängen weg zu locken. Darüber hinaus wird der Spieler oft von anderen Abenteurern begleitet, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen oder im Verbund den Ansturm der Bestien zu bewältigen.
Neben Jack steuert der Spieler auch Kong: Hier wird allerdings in der 3rd-Person-Perspektive operiert, sodass der Spieler die animalische Unbändigkeit des namensgebenden Protagonisten visuell am besten zu Gesicht bekommt. Als Kong gilt es vor allem Ann nachzulaufen, an Ästen herum zu schwingen und an Efeuranken zu klettern. Selbstverständlich muss sich Kong auch diversen Kämpfen stellen. Hier lässt sich durch rasches Drehen des Mausrades Kongs Wut ins Maximum manövrieren, indem er immer ungestümer auf seine Brust einklopft, um sodann in Slow Motion seine Hiebe zu verteilen.
Eine Besonderheit ist das komplette Fehlen von Gesundheits- oder Munitionsanzeigen. Eine Beeinträchtigung des Wohlbefindens bemerkt der Spieler, wenn die Sicht diffuser und schließlich rötlich gefärbt wird. Kann man seinem Kontrahenten zu diesem Zeitpunkt nicht entfliehen oder ihn besiegen, ist das Spiel zu Ende. Allerdings sind die Savepoints sehr fair gesetzt, so dass man schnell wieder an eben jene Stelle zurück gelangt.
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Womöglich spricht auch das Spiel eher die männlichen Geschmacksnerven an. |
Ein Punkt, der wesentlich zur Spannung des Spiels beiträgt, ist die fesselnde Atmosphäre und die vielen Thrills, die den Spieler immer wieder aufschrecken lassen, wenn aus den Tiefen des Dschungels plötzlich der eine oder andere Dinosaurier hervor springt. Einen Beitrag zum kinoreifen Ambiente liefern schließlich auch die dicken Cinemascope-Streifen und die großartigen Soundeffekte. Schade nur, dass die Spielzeit nicht gänzlich den Hunger stillt. Dafür gibt es jedoch einige Extras, die man sich im Laufe des Spiels frei schalten kann und die dann zu einem erneuten Ausflug nach Skull Island animieren.
Die Affenzirkus findet nicht nur auf dem PC statt, sondern ist auch in den Manegen der PS2, Xbox, Xbox360, GBA, GC, NDS und PSP anzutreffen. Mein positives Urteil betrifft dabei vor allem die PC-Version. Eine grafische Enttäuschung ist das Spiel hingegen auf der Xbox 360.
