Frank Schäfer: Notes on a Dirty Old Man. Charles Bukowski von A bis Z.

Motiviert durch Frank SchäfersKrachgeschichten“ machte ich mich an seine vorhergehende Veröffentlichung „Notes on a Dirty Old Man“, eine Bukowskipedia, die pünktlich zum 100. Geburtstag des umstrittenen Autors 2020 erschienen war.

Der Verlag bezeichnet das Buch als „ein erzählendes, gewissermaßen unlexikographisches Lexikon, eine Bukowskipedia, die in Feuilletons, Zitatcollagen, Interviews etc. den Stand der Forschung auf lesbare, bestenfalls literarische Weise zusammenfasst.“

Das trifft es eigentlich ganz gut, allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es sich in weiten Teilen eher um eine Hommage, als eine kritische Analyse des Werks des alten Schweineigels, der 1920 in Andernach am Rhein als Heinrich Karl Bukowski geboren wurde, handelt.

Einer der auflagenstärksten Autoren der Gegenkultur

Durch die Veröffentlichungsflut des 2001 Verlages (der auch dieses Buch verlegt) in den Siebzigerjahren war Bukowski vor allem hierzulande ein äußerst einflussreicher Autor, der sich durch gewollte Grenzüberschreitungen seinen Undergroundstatus wohl verdient und bis heute (obwohl immer auch einer der auflagenstärksten Autoren der Gegenkultur) nicht verloren hat.

Frank Schäfer sammelt Anekdoten, Biographisches, Literarisches und auch strikt Subjektives in dieser lesenswerten, lexikalisch aufgebauten Biografie. Dabei schont er Bukowski an keiner Stelle, kritisiert und analysiert Anklänge von Rassismus, Homophobie oder tatsächlicher oder vermeintlicher Misogynie oder Misanthropie.

Ein auch für Nicht-Bukowski Fanboys lesbares Buch

Das größte Verdienst Schäfers ist aber weder die detaillierte Analyse, die Fleißarbeit im Kleinen oder die detailversessen exakte Zeitleiste mit den biografischen Daten Bukowskis, sondern dass es ihm gelungen ist, ein für Nicht-Bukowski Fanboys wie mich oder Hohepriester der Gegenkultur gleichsam lesbares Buch vorzulegen. Unkonventionell und extrem unterhaltsam. Wie man sie halt kennt, die Werke unseres Braunschweiger Lieblingsautors.

Einen besseren Einstieg in das Thema Bukowski als das vorliegende Buch, das von 20 Schwarz-Weiß-Fotografien von Michael Monfort abgerundet wird, kann ich mir nicht vorstellen.

Am 9. März 1994 verstarb Bukowski nach Hautkrebs, Tuberkulose und Leukämie an einer Lungenentzündung im Alter von 73 Jahren.

 

Hardcover: 268 Seiten

Verlag: Zweitausendeins, 1. Auflage (2020)

ISBN: 9783963180675

Größe:191mm x 123mm x 21mm

17,90 Euro

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