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BRAINSTORM: Studioreport 16.06.2001

METAL BLADE und die schwäbischen Power Metaller BRAINSTORM haben zur Pre-Listening-Session des kommenden Albums „Metus Mortis“ geladen und die etablierten Magazine Europas sind dieser Einladung gerne gefolgt.

METAL BLADE und die schwäbischen Power Metaller BRAINSTORM haben zur Pre-Listening-Session des kommenden Albums „Metus Mortis“ geladen und die etablierten Magazine Europas sind dieser Einladung gerne gefolgt. Sehr erfreulich war, dass METAL BLADE das VAMPSTER-Onlinezine als einzigstes Webzine nach Winterbach in das HOUSE OF MUSIC-Studio geordert haben. Ein Dank geht hierbei an Andreas Reissnauer und Michael „solche Labba haue mer auffen Grill“ Trengert!



Die „Reise“ nach Winterbach (nähe Schorndorf) stellte sich als relativ kurz heraus und so war VAMPSTER-Psycho zu früh in den heiligen Hallen des Meisterproduzenten Achim Köhlers angekommen.

Nach dem „Beschnuppern“ der Redakteure der diversen europäischen Magazine machten sich die Geladenen, aufgrund der Verspätung einzelner Musiker von BRAINSTORM, erst mal an die Biervorräte des Studios (quasi als erstes Frühstück). Nicht zu vergessen die leckeren Stullen, die in großer Anzahl gereicht wurden.

Als die Mannschaft komplett war begab man sich in den Aufnahmeraum, um sieben der insgesamt elf Songs des im Oktober erscheinenden Albums „Metus Mortis“ (zu deutsch „Todesfurcht“) zu lauschen. Die präsentierten Tracks waren noch alle im Rough Mix-Stadium, welches auf einen Bombensound des Werkes am Ende schließen lässt.

Nun aber genug der Vorreden: Hier die Songs:

CYCLES

Ein Midtempo-Song mit mehrstimmigem Refrain, der Ohrwurmcharakter aufweist. Die hinführende Bridge zum Refrain ist eher BRAINSTORM-untypisch, aber gut. Der Mittelpart ist treibend und der Soloteil ein wenig thrashig mit Gitarrenduellen.

HOLLOW HIDEAWAY

Ein typischer BRAINSTORM-Midtempokracher mit treibender Doublebass, viel Melodie und teilweise JUDAS PRIEST-ähnlichen Gitarren.

BLIND SUFFERING

Uptempo-Track, welcher allerdings kein absolutes Highlight darstellt. Der gewöhnungsbedürftige Refrain ist mit schnellen Drums und variablen Vocals unterlegt. Der Solopart ist sehr gelungen und durch gutes Drumming unterstützt.

SHADOWLAND

Es wird zunächst die Thrashkeule ausgepackt, um anschließend in abwechslungsreiches Stakkato-Riffing mit aggressiven Vocals von Andy überzugehen. Der Chorus ist wieder ohrwurmtauglich.

UNDER LIGHTS

Durch einen Gitarrenleadpart eingeleitet, entwickelt sich „Under Lights“ mit getragenen Vox und Akkustikgitarren zum coolen Midtempostampfer mit wiederum erstklassigem Refrain. Gutes Wechselspiel von Akkustikteilen, getragenen Vocals und fetten Midtempopassagen. Sehr gute Riffs des Gitarrenduos.

BEHIND

Für mich einer der Favoriten der vorgestellten sieben Songs. „Behind“ wurde am Morgen der Listeningsession noch fertiggestellt und ist ein Track der aggressiveren Sorte. Ausgestattet mit rasender Doublebass und teilweise Thrash-Anleihen, liefern sich die beiden Klampfer Milan und Todde Leadgitarrenduelle, welche JUDAS PRIEST hätten nicht besser machen können. Im Mittelteil wird mit variablem Drumming fett gegroovt. Die härteren Tracks stehen BRAINSTORM sehr gut zu Gesicht.

CHECKMATE IN RED

Wiederum ein Midtempotrack mit viel Melodie und einem genialen mehrstimmigen Refrain, der einen orientalen Touch aufweist. Es werden Erinnerungen an „Maharaja Palace“ vom letzten Album wach.

Die sieben gehörten Songs (es fehlten noch „Weakness Sows Its Seed“, „Into The Never“, „Strength Of Will“ und „Meet Me In The Dark“) haben es in sich und lassen ein geniales Power Metal-Album erwarten. Die fünf sympathischen Schwaben sind weiter gereift, eigenständiger als zuvor und haben sich mit „Metus Mortis“ selbst übertroffen. Eine fette Gitarrenwand nach der anderen wird abgeliefert und das Schalgzeugspiel von Dieter Bernert ist abwechslungsreicher als auf „Ambguity“ ausgefallen. Andy B. Franck beweist wieder einmal mit einer überzeugenden Gesangsleistung, dass er zu den führenden Metal-Sängern in Europa zählt. Alle drei Daumen straight nach oben!

Ich kann euch jetzt schon sagen, dass das balladenfreie Album „Metus Mortis“ keinen Freund des guten Power Metals enttäuschen wird. Ab 29.10.01 wird das Werk der Schwaben in den Läden stehen. Watch Out!



im Anschluss der Listeningsession gab es dann noch die Möglichkeit Gitarrist Todde und Sänger Andy ein wenig auf das Zahnfleisch zu fühlen, was ich mir natürlich nicht entgehen ließ. Here we go:

Psycho: Wie lange habt ihr für die Aufnahmen von “Metus Mortis” benötigt?

Todde: Wir haben Anfang Mai begonnen und sind immer noch dabei. Etwa 90% sind abgeschlossen und was nun noch fehlt sind Keyboards, ein paar Solos und der Endmix.

Psycho: Und die Ballade, haha!

Todde: Ha,ha. Ja, eine von den vier Balladen, die als Bonustracks aufgenommen wurden.

Psycho: Wann ist denn die Veröffentlichung von „Metus Mortis“ geplant?

Todde: 01. Oktober 2001 (der Termin hat sich nun allerdings auf den 29. Oktober verschoben – der Verf.)

Psycho: Wie sieht es in der Zukunft mit Tourplänen aus, um „Metus Mortis“ zu promoten?

Todde: Dieses Jahr nicht mehr, da die Platte erst am 01. Oktober veröffentlicht wird.

Andy: Weißt Du, wenn wir die Scheibe am 01. Oktober rausbringen müssen wir erst mal kurz danach die Kohle dafür einstreichen. Dieses Geld brauchen wir dann wieder für Weihnachten und deswegen haben wir keine Zeit für eine Tour, haha.

Todde: Aber wir werden im Januar/Februar 2002 auf jeden Fall touren.

Psycho: Habt ihr schon irgendetwas geplant? Headlinertour oder als Vorband?

Todde: Da steht noch nichts fest. Es kommt darauf, was sich entwickelt. Ob sich eine gute Tour anbietet, bei der wir als „special guest“ dabei sein können. Falls sich nichts anbieten sollte werden wir auf jeden Fall überlegen, ob wir nicht selbst eine Tour durchführen. Aber natürlich schauen wir vorrangig auf Tourneen mit größeren Acts, bei denen wir dann mitfahren können.

Psycho: Eine Frage an Andy speziell zur Doppelbelastung BRAINSTORM/SYMPHORCE. Von SYMPHORCE hört man im Moment nicht mehr soviel und wenn, dann nicht gerade sehr erfreuliche Dinge. Wie möchtest Du das in Zukunft alles unter einen Hut bringen? Mit BRAINSTORM wird demnächst einiges laufen.

Andy: Sagen wir mal so, mit SYMPHORCE ist es ja so gewesen, dass die Platte super Reviews bekam. Die damalige Plattenfirma hat es schlicht und ergreifend versäumt die Platte auch entsprechend zu promoten. Wenn du als Band fast gezwungen bist, nur weil dein Label nicht in der Lage ist einen „buy on“ zu finanzieren, der nicht mal unerschwinglich gewesen wäre, dann musst du halt Tourneen absagen, so blöd sich das auch anhört. Alleine können wir das nicht finanzieren. Die Plattenfirma hat das fast schon boykottiert. Jetzt haben wir uns von NOISE getrennt und sind momentan auf der Suche nach einem neuen Label. Wir machen erst mal fünf bis sechs Songs für ein Demo bis etwa August und werden uns dann um ein neues Label bemühen. Aber die Band ist natürlich trotzdem noch aktiv. Es war nur letztes Jahr ein wenig problematisch. Die BRAINSTORM-CD kam im Mai raus, SYMPHORCE ist im August rausgekommen. So, was passiert jetzt? Ich musste Tourneen für SYMPHORCE absagen. Dadurch stand auch BRAINSTORM überhaupt nichts im Wege. Aber wir haben es dieses Jahr anders gelegt. Jetzt kommt die BRAINSTORM-CD, Tour ist wohl Anfang 2002. Ende dieses, Anfang nächsten Jahres werde ich mit SYMPHORCE ins Studio gehen, um eine neue Platte zu machen, die dann erst ein bis zwei Monate nach der BRAINSTORM-Tour herauskommt, damit genügend Zeit ist.

Psycho: Es wirkte auf mich immer so, dass BRAINSTORM in letzter Zeit stets Vorrang hatte.

Andy: Es ist klar. Du musst dich in dem Moment immer auf etwas konzentrieren. Es sind halt gewisse Zeitabschnitte wo du sagst, jetzt kümmerst du dich um die Band, dann um die andere Band. Und wenn du dir dann die Zeit nimmst für die andere Band und es passiert nix, dann kann ich auch nichts machen. Wenn dann in der Zeit mit BRAINSTORM was geht, ich meine, ich kann ja nicht zu BRAINSTORM sagen: Nö, also ich hatte gesagt im April spiele ich nix, da spiele ich mit SYMPHORCE. Und dann passiert nichts. Anstatt daheim zu sitzen spiele ich natürlich mit BRAINSTORM die KING DIAMOND-Shows. Wir werden aber mit SYMPHORCE nächstes Jahr verlorenen Boden gut machen weil das Interesse an der Band extrem groß ist. Wir haben großen Zulauf an Fans. Das bekomme ich auch auf BRAINSTORM-Gigs oft gesagt, dass sie uns von SYMPHORCE auch gerne mal live sehen würden. Das werden wir auch machen. Aber im Moment konzentrieren wir uns mal voll auf BRAINSTORM. Beide Bands werden auf jeden Fall ihren Weg machen.

Psycho: Habt ihr zur letzten CD „Ambiguity“ schon irgendwelche Verkaufszahlen parat?

Todde: Definitive Verkaufszahlen bekommt man erst Mitte des Jahres. Aber sie hat sich ganz gut verkauft. Europa, USA und in Japan über Import. Es ist allgemeine Zufriedenheit zu bemerken. Man merkt das auch immer bei den Live-Gigs. Als wir mit KING DIAMOND oder ARMORED SAINT unterwegs waren und dann mitbekommen, dass viele Fans nur wegen uns kamen, das heißt dann schon mal was.

Psycho: Habt ihr von den neuen Songs schon welche live präsentiert?

Todde: Nein. Auf dem Bang Your Head werden wir das erste Mal einen neuen Song spielen.

Psycho: Ich hatte gedacht, dass die CD etwas melodischer ausfallen wird. Es ist mittlerweile das vierte Album von euch und es ist doch oft so, dass viele Bands von Platte zu Platte softer werden. Ich war positiv überrascht, da auch teilweise thrashige Elemente dabei sind. Warum habt ihr euren Sound durchgezogen und seid hart geblieben?

Todde: Wir sind wie wir sind. Wir planen nicht, dass sich ein Song irgendwie anhören soll. Es kommt so aus uns heraus, wie man vorhin gehört hat. Wir sehen keinen Grund darin, warum wir krampfhaft versuchen sollten irgendwelche weicheren, melodischeren Songs zu schreiben. Ich finde sie sind melodisch genug und ebenso hart genug. Das ist es, was wir nun schon seit vier Scheiben machen und wir sind glücklich damit. Warum sollte man es dann ändern?

Psycho: Und warum gibt es keine Ballade?

Todde: Weil es sich dieses Mal nicht ergeben hat.

Andy: Man kann ja nicht einfach eine Ballade schreiben, nur weil man meint, es muss eine Ballade her.

Psycho: Ich hatte einfach mit einer Ballade gerechnet.

Andy: Ja, aber ich denke, wir hatten auf der letzen Platte mit „Far Away“ wirklich eine, die absolut…

Todde: …wir haben jetzt bewiesen, dass wir auch Balladen schreiben können. Jetzt reicht es wieder für eine Weile.

Andy: Wir haben mit „Metus Mortis“ einen riesigen Schritt in Richtung Eigenständigkeit gemacht. Die letzte Platte war schon sehr weit gefächert. Einerseits von der Ballade bis zum Bounstrack, der sogar Death Metal-Growls beinhaltete. Ich denke, dass man auf der neuen Platte ganz klar erkennen: jawohl, das ist die Band BRAINSTORM und wir definieren uns auch über unseren eigenständigen Sound. Das heißt, es ist nun wirklich so: Love or hate us! BRAINSTORM ist BRAINSTORM. BRAINSTORM ist nicht irgendwie eine deutsche Antwort auf VICIOUS RUMORS oder dies oder das… und das ist uns auf „Metus Mortis“ sehr gut gelungen. Du kannst später jeden Song anhören den du möchtest. Du wirst immer BRAINSTORM hören. Bei „Ambiguity“ war es auch immer BRAINSTORM, klar, aber es gab immer Fans die sagten, sie finden vier, fünf Songs geil. Dafür sind ein, zwei Songs drauf, die ihnen nicht so gefallen. Die sind ihnen zu melodisch oder die sind ihnen zu hart. Wir haben jetzt einfach unseren eigenen Weg gefunden ohne uns irgendeinem Trend anzubiedern, was auch sehr wichtig ist. Im Moment verkaufen die skandinavischen Bands wie die Blöden. Also von dem her wäre es eigentlich klug gewesen unseren Status noch weiter auszubauen, wenn wir irgendwie schwedisch klingen würden. Samson und Torsten Ihlenfeldström was weiß ich, haha. Das wäre Quatsch. Und deswegen, wie Todde schon sagte: wir sind so wie wir sind. Und das haben wir auf „Metus Mortis“ völlig eigenständig auf Tonband gebracht. Das ist das Beste und das Größte, was du als Band erreichen kannst. Das ist mehr, was viele Bands von sich behaupten können. Momentan sowieso.

Psycho: Wer kam denn auf den Albumtitel „Metus Mortis“ (Todesfurcht)?

Todde: Es standen einfach ein paar Titel im Raum, als wir uns überlegt haben, wie denn die nächste Scheibe heißen könnte. Soll sie wieder ein Wort haben, wie die anderen Platten oder nicht? Darauf wollten wir uns aber nicht limitieren lassen. „Metus Mortis“ bot sich alleine durch den Grundcharakter der Songs und den Texten an. Ebenso klingt der Titel gut. Deshalb haben wir „Metus Mortis“ genommen.

Line-Up:

Andy B. Franck – vocals

Torsten Ihlenfeld – guitars

Milan Loncaric – guitars

Andreas Mailänder – bass

Dieter Bernert – drums

Produzent:

Achim Köhler & BRAINSTORM

Coverartwork:

Jan Meininghaus

Release-Date:

29.10.2001

Psycho

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