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WINTERHORDE: Neptunian

WINTERHORDE mühen sich auf „Neptunian“, ihren Progressive Melodic Black Metal auf den Punkt zu bringen. Das ambitionierte Werk scheitert aber auch am schwachen Clean-Gesang und der mauen Produktion.

Einige Jahre ist es schon her, als WINTERHORDE ihr drittes Album „Maestro“ (2016) veröffentlicht haben. Das Album und die Band blieben mir in positiver Erinnerung. Und auch heute will ich vorwegschicken, dass mir WINTERHORDE grundsätzlich gefallen. Doch habe ich mit „Neptunian“ – ganz offen gesagt – mehr Probleme, als mir lieb ist.

WINTERHORDEs Progressive Melodic Black Metal-Stil hat seine Tücken

Der Progressive Melodic Black Metal-Stil hat aber auch so seine Tücken, als dass man kompositorisch kreativ, melodisch eingängig und doch auch aggressiv sein soll. Und diesen Balanceakt bekommen die Israeli auf ihrem aktuellen Album einfach nicht so gut hin. Das fängt schon beim Opener an, dessen Americana Blechbläser-Einsatz im Übrigen das Highlight darstellt: hier wirken manche Songfragmente wie einfach aneinandergereiht, ohne die Übergänge fließend zu gestalten. Ein weiterer Schwachpunkt ist der Clean-Gesang von Yoni Oren, der etwas wackelig wirkt, während mir die Growls von Zed Destructive im Grunde recht gut gefallen.

„Neptunian“ wird hoher Erwartungshaltung nicht gerecht

Die positiven Aspekte sind in den atmosphärischen Segmenten oder in den melodischen Gitarren-Leads zu finden. Auch die löblichen Tempo-Verschärfungen wären ein Grund zur Anerkennung. Doch gerade hier macht dem Album die schwachbrüstige Produktion einen Strich durch die Rechnung, so dass die gut gemeinten Blast Beat-Passagen ihre Wirkung ein wenig verfehlen. Das nimmt umso mehr wunder, als dass mit Jaime Gomez Arellano ein Meister seines Faches hinter den Reglern gesessen hat. Insgesamt erfüllt das aktuelle Album von WINTERHORDE demnach nicht die hohen Erwartungen, die ich an „Neptunian“ hatte. Schade.

Veröffentlichungstermin: 08.12.2023

Spielzeit: 53:26 Min

Line-Up:
Zed Destructive – Gesang
Yoni „Oblivion“ Oren – Gesang
Omer „Noir“ Naveh – Gitarre
Moshe Benofel – Gitarre
Sascha „Celestial“ Latman – Bass
Oleg „Olgerd“ Rubanov – Keyboards

Label: Noble Demon

Mehr im Netz: https://winterhorde.bandcamp.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/winterhorde

WINTERHORDE „Neptunian“ Tracklist

01. Amphibia
02. Neptunian (As Trident Strikes The Ice)
03. Angels In Disguise (Feat. Kobi Farhi of Orphaned Land) (Lyric-Video bei YouTube)
04. The Spirit Of Freedom (Video bei YouTube)
05. Alone In The Ocean
06. The Garden
07. Ascension
08. A Harvester Of Stars (Feat. Davidavi Dolev of Subterranean Masquerade) (Video bei YouTube)
09. With Bare Hands Against The Storm
10. The Greatest Plague Of Earth (Vinyl bonus track)