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VORNA: Aamunkoi

VORNA baden mit ihrem vierten Album “Aamunkoi” in Melancholie und Schwermut, lassen zwischendurch aber auch ein wenig Hoffnung durchschimmern.

Dass bereits im Opener „Hiljaisuus ei kestä“ ein wenig Resignation mitschwingt, ist kein Produkt des Zufalls: Der Song selbst zieht als emotionale Reaktion auf die russische Invasion der Ukraine im Februar 2022 ein allzu ernüchterndes Fazit. Glücklicherweise werfen VORNA nach „Stille ist niemals von Dauer“, so der Titel im Deutschen, aber nicht das Handtuch, sondern kanalisieren die eigene Gefühlslage in eine Dreiviertelstunde voller Melancholie, Sehnsucht und schließlich gar ein wenig Hoffnung.

Den Blackened Folk und Pagan Metal durchzieht dabei die typisch finnische Schwermut, welche aufgrund der in Landessprache vorgetragenen Texte geradezu entwaffnend wirkt. Dass wir des Suomi überhaupt nicht mächtig sind, gerät zur Nebensache, wenn „Valo“ mit Synth-Streichern und Vesa Salovaaras warmem Klargesang direkt ins Herz trifft. Einen Hauch von Epik versprüht das mit ähnlichen Stilmitteln spielende „Aika pakenee“, wo Keyboarder Saku Myyryläinen den teils mehrstimmig vorgetragenen Zeilen ein nachdenkliches Piano zur Seite stellt.

VORNA punkten auf “Aamunkoi” mit einer dichten, zumeist melancholischen Atmosphäre

Unterdessen bewegen sich VORNA meist in einem deutlich abgesteckten Rahmen, obwohl in der berührenden Ballade „Kallioilla“ durchaus bedächtige Töne angeschlagen werden. Der Atmosphäre des Albums kommt dies natürlich zugute, da das Sextett auf diese Weise eine geschlossene Hörlandschaft heraufbeschwört, die harsche Ausbrüche in „Meri“ genauso miteinschließt wie Momente getragener Epik und proggige Spielereien in „Raja“.

Die Kehrseite der Medaille: Raue Stellen und Unebenheiten hat „Aamunkoi“ gewissenhaft glattpoliert, was die schwarzmetallischen Elemente weiter aus dem Fokus nimmt und einer teils konsternierten, in Teilen sogar süßlichen Grundstimmung weicht. Das ist nicht per se als Kritikpunkt zu verstehen, könnte unvorbereiteten Anhänger:innen jedoch vor den Kopf stoßen. Andererseits ist dieses schwermütige Schwelgen am Rande der Selbstaufgabe eben ein Produkt seiner Zeit: Das vierte Studioalbum drehe sich schließlich um das „Überleben in einer unsicheren Zeit.“ Resignation und Melancholie gehören daher 2023 genauso zu VORNAs Repertoire wie der vorsichtige Blick in die Zukunft: Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich doch zuletzt.

Veröffentlichungstermin: 21.04.2023

Spielzeit: 44:11

Line-Up

Vesa Salovaara – Vocals
Arttu Järvisalo – Gitarre
Henri Lammintausta – Gitarre
Saku Myyryläinen – Keyboards
Niilo Könönen – Bass
Mikael Vanninen – Drums

Produziert von Hiili Hiilesmaa, VORNA, Tuomas Kokko (Mix) und Svante Forsbäck (Mastering)

Label: Lifeforce Records

Homepage: https://www.vorna.fi/
Facebook: https://www.facebook.com/VornaOfficial/

VORNA “Aamunkoi” Tracklist

01. Hiljaisuus ei kestä (Audio bei YouTube)
02. Harva päättää hyvästeistään
03. Valo (Lyric-Video bei YouTube)
04. Aika pakenee
05. Kallioilla (Lyric-Video bei YouTube)
06. Muualle
07. Raja
08. Meri
09. Aamunkoi

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