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VIRON: N.W.O.G.H.M. (full length Album)

Gutes Debüt einer entwicklungsfähigen Band. Ein bisschen weniger "Dicke Hose" wäre allerdings schön gewesen.

Vor etwa einem Jahr traten VIRON mit ihrem, ebenfalls N.W.O.G.H.M. betitelten Demo an die Öffentlichkeit. Mit diesem Demo fuhr man ziemlich gute Reaktionen ein, auch wenn dem einen oder anderen die Art der Promotion etwas sauer aufstieß. Letzteres kann ich übrigens voll und ganz verstehen, denn auch mir geht die Dicke Hose Mentalität, mit der versucht wird, VIRON an den Mann bzw. die Frau zu bringen, gehörig auf den Sack. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für eine Band. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich mich verdammt schwer mit der Bewertung dieser Scheibe getan habe. Denn objektiv gesehen ist das, was VIRON hier abliefern, nicht schlecht, teilweise sogar ziemlich gut. Vom Auslösen einer neuen Welle deutschen Metals sind VIRON allerdings so weit entfernt wie DARKTHRONE von glatt polierten Studioproduktionen ohne Ecken und Kanten.

Dabei liefern die Jungs mit ihrem Debüt durchaus ein gutes Stück traditionellen Metals amerikanischer Prägung ab. Der erste Song Blow The Fuse haut mich dabei noch nicht wirklich aus den Socken und auch Bound To Die gehört eher zu den schwächeren Songs. Der Rest des Songmaterials, insbesondere die drei hintereinander platzierten Winds Of Valhalla, For Her Majesty und Ride On wissen zu überzeugen. Bei Instrumetal handelt es sich – Überraschung, Überraschung – um ein Instrumental, welches ebenfalls recht gelungen ist. Dies führt uns zu einem weiteren Pluspunkt von N.W.O.G.H.M., der Gitarrenarbeit. Auf dieser Scheibe sind verdammt viele, richtig gute Soli vorhanden. Was Sänger Alexx Stahl angeht, bin ich wiederum noch etwas unentschlossen. Er macht seine Sache definitiv besser als die ganze Eunuchen-Bande, die sich auf den meisten Euro-Metal Scheiben so rumtreibt. In den mittleren Tonlagen kann er mit seiner kraftvollen Stimme auf jeden Fall überzeugen, von den hohen Parts sollte er eher die Finger lassen oder wahlweise dran arbeiten, diese zu verbessern. Von der ersten Liga deutscher Metal-Sirenen ist der gute jedenfalls noch ein ganzes Stück entfernt.

Was stellen wir also als Fazit dieser Review fest? VIRON haben mit N.W.O.G.H.M. ein gutes Debüt abgeliefert, welches sich zumindest von der Melodic Metal Flut abzusetzen vermag. Mal sehen, wozu diese Band noch im Stande ist. Der neue Stern am deutschen Metal-Himmel sind VIRON momentan jedenfalls noch nicht. Und das führt uns wieder zurück zum Beginn dieses Artikels: Man muss nicht jedes halbwegs geglückte Album direkt als den Heiligen Gral verkaufen. Dies wirkt erstens irgendwann nur noch lächerlich und löst außerdem beim Hörer eine Erwartungshaltung aus, die schwer zu erfüllen sein wird.

Veröffentlichungstermin: 28:04.2006

Spielzeit: 55:09 Min.

Line-Up:
Alexx – Gesang
Thilo – Gitarre
Roger – Gitarre
Ingmar – Bass
Neudi – Schlagzeug

Produziert von Kristian Kohlmannslehner @ Kohlekeller Studio
Label: Sonic Age Records

Homepage: http://www.viron1.com

Tracklist:
01. Sander (Intro)
02. Blow The Fuse
03. Viron
04. Bound To Die
05. Winds Of Valhalla
06. For Her Majesty
07. Ride On
08. Instrumetal
09. Lucifer Arise
10. Born Out Of Light
11. Doomsday

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