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VILLAGE OF DEAD ROADS: Desolation Will Destroy You

Wenn dir EYEHATEGOD schon zu lange kein neues Album mehr veröffentlicht haben und du es gerne etwas abwechslungsreicher und bei aller Boshaftigkeit auch katharsisch brauchst, haben VILLAGE OF DEAD ROADS genau dein Album parat. Mehr als fiese Riffs, das Schlagzeugspiel eines Besessenen und das von Selbsthass zerfressene Geschrei braucht es nicht, um gefährliche Hooklines zu schreiben, die in teilweise richtig guten Songs enden. Schade, dass nicht alles auf "Desolation Will Destroy You" solche Klasse aufweist, wie die beiden oben erwähnten Songs.

Willkommen in Troy, New York. Die Stadt, wo der amerikanische Traum zu Ende geträumt wurde. VILLAGE OF DEAD ROADS stammen nicht aus dieser Stadt, sondern aus Pennsylvania, und ich war auch noch nie dort, aber wenn man dem Glauben schenken darf, was man über Troy hört, dann willst du nicht mal in deinen schlimmsten Albträumen dort sein. VILLAGE OF DEAD ROADS und die Reportage, die ich über Troy gelesen haben, das geht Hand in Hand. Das ist Elend, Verzweiflung, Leid, Wut, Gewalt, Schmerz, Perspektivlosigkeit. Klar, dass VILLAGE OF DEAD ROADS im Sludge unterwegs sind, zwischen EYEHATEGOD, RWAKE und UNEARTHLY TRANCE. Aber auch finsterer Hardcore fließt immer durch die Adern der Musik dieser vier US-Amerikaner. Desolation Will Destroy You ist destruktiv und negativ, durch alle seine Schichten hindurch. So erbaulich wie ein Urlaub in Troy im November eben.

VILLAGE OF DEAD ROADS geben zur Hälfte Gas, will heißen flotte, brutale Uptempo-Nummern brechen dein Kreuz. Our Cold War, Giving The Snake Its Venom und Leg To Stand On sind kranke Nummern, die einem Amok laufenden Ex-Mann gleichen, der im neuen Haus seiner ehemaligen Familie alles und jeden Auslöschen will. Nein, da gibt es kein Happy End. Garantiert nicht strahlend hell, aber zumindest leichter zu konsumieren und mit einer gewissen NEUROSIS-Kante ausgestattet ist die zweite Hälfte von Desolation Will Destroy You. Hier wird die Band nicht selten hypnotisch und etwas nachdenklicher und gefällt einfach besser. Halo Becomes A Noose ist wie ein schlimmer Drogenrausch, aber irgendwo auch, naja, schön. Vom gleichen Kaliber, aber ungleich heavier ist Weight Of Loss, das beste Stück von Deslolation Will Destroy You. Keine Frage, dieser Song verdient seinen Titel zurecht.

Wenn dir EYEHATEGOD schon zu lange kein neues Album mehr veröffentlicht haben und du es gerne etwas abwechslungsreicher und bei aller Boshaftigkeit auch katharsisch brauchst, haben VILLAGE OF DEAD ROADS genau dein Album parat. Mehr als fiese Riffs, das Schlagzeugspiel eines Besessenen und das von Selbsthass zerfressene Geschrei braucht es nicht, um gefährliche Hooklines zu schreiben, die in teilweise richtig guten Songs enden. Schade, dass nicht alles auf Desolation Will Destroy You solche Klasse aufweist, wie die beiden oben erwähnten Songs. So oder so haben VILLAGE OF DEAD ROADS mit ihrem zweiten und letzten Album – mittlerweile hat sich die Band aufgelöst – einen extrem schwerverdaulichen Bocken Musik parat, der durchaus seine Reize hat, aber bei dem die Hemmschwelle überhaupt auf Play zu drücken mitunter ganz schön groß sein kann. Wenn du mal wieder dich selbst und alles andere auf der Welt hassen willst, das ist deine Gelegenheit. Ein wildes, schlechtes Biest von einem Album. Das kannst du nicht zähmen.

Veröffentlichungstermin: 5. Februar 2010

Spielzeit: 41:42 Min.

Line-Up:
Chris Williams
Doug Corey
Tony Lusciano
Eric Abt
Label: Meteor City Records
MySpace: http://www.myspace.com/villageofdeadroads

Tracklist:
1. Out Cold War
2. Chemical Restraint
3. Giving The Snake Its Venom
4. Servants Make The Best Assassins
5. Of Sickness And Separation
6. Halo Becomes A Noose
7. Weight Of Loss
8. Leg To Stand On