V.A.: Sinister Sounds Vol. 1, International Metal Compilation

Kein neues Konzept, aber recht gute Musik.

Die Idee für diesen Sampler ist alles andere als neu. Aus den unterschiedlichsten Himmelsrichtungen wurden Bands zusammengetrommelt, ihren Beitrag für eine Underground-Compilation zu leisten und damit erstmals einer breiten Hörerschaft vorgestellt werden zu können. Doch von diesen Samplern gibt es inzwischen so unendlich viele, dass man sich gar nicht mehr davor retten kann.

Der erste Sampler der Sinister Sounds-Reihe sticht etwas positiv heraus, denn die Auswahl an Beiträgen beeinhaltet glücklicherweise nur selten Durchschnitt. Das Material auf diesem Sampler ist sehr breit gefächert, viel Death Metal wird hier geboten etwas Gothic, Grind sowie etwas Thrash ist auch dabei. Einige Bands geben einen wirklich gelungenen Einstand: Da wären zunächst mal SPAWN aus Berlin, die auf Scheibe besser als live kommen, auch wenn ich nach einem knapp zweiminütigen Song nicht viel urteilen kann. Jedenfalls ist At the Gates ein wunderbar derbes Death Metal-Brett mit viel Blast Beat, kompromisslos und gewaltig. Die Holländer DETONATION legen mit ihrem Schweden-Death gut los und brechen den Geschwindigkeitsrekord von SPAWN. Die darauffolgenden GERBE OF LIFE legen auch gut nach und spielen schnellen, technischen Rüpelsound mit extremen Gegurgel. Nicht schlecht, Herr Specht.

Ebenso wissen OMNIUM GATHERUM mit ihrem eh bereits bekannten Wastrel zu beweisen, dass finnische Bands ihren Death Metal runterfrickeln können, Keyboards beeinhalten können und nicht zwangsläufig nerven müssen. Die Amis ASSISTING SORROW klingen besonders im Melodie-Bereich nach ATHEIST und CYNIC, agieren jedoch nicht dauerhaft anstrengend und thrashen ein wenig mehr. Ein wirklich sehr guter Song, auch wenn er sich etwas in die Länge zieht. Auch der letzte Song des Samplers, Devastation von THE ENCHANTED ist ein ziemlich guter, melodischer Death Metal-Stampfer. Während er anfangs noch eher langsam vor sich hingroovt, wird es gegen Ende um einiges schneller und verschafft dem kraftvollen Sänger viel Freiraum.

Die Goten kommen auf dieser Compilation auch ganz gut weg. ADVENT aus Italien spielen recht konventionellen Sound mit viel Keyboard-Gedudel, während CELESTIAL CROWN aus Estland wohl sehr oft zu Wolfheart von MOONSPELL mitgeheult haben müssen und sind dadurch nur knapp unter dem Durchschnitt anzusiedeln. Am besten ist der Hörer aber mit den Österreichern DAWN OF DREAMS beraten, die eine an ältere ANATHEMA erinnernde Atmosphäre miteinbringen und durch die schönen Melodien durchaus zu gefallen wissen. Die Türken OMNIUS GRIEF zeigen technisches Potential und lassen die Grenzen zwischen Gothic, Death und Black Metal routiniert verschwimmen.

Gut, dass es bis auf die Portugiesen SMILING DECAPITATED HEAD, die nur stumpfsinnig drauflos rumpeln, keine Totalausfälle gibt. Erfreulich, dass recht wenig Durchschnitt vertreten ist und es sich zeigt, dass im Underground noch einige Perlen auf die Fans warten. Zu erwerben gibt es den Sampler für 15 – inklusive Porto und Verpackung bei untengenannter URL. Ob ihr ihn braucht, müsst ihr allerdings selbst entscheiden.

Spielzeit: 54:48 Min.
Label: Sinister Realms

Homepage: http://www.sinisterweb.co.uk

Tracklist:
1. SMILING DECAPITATED HEAD – Jim Jones Cyanide Salvation
2. SPAWN – At the Gates
3. ADVENT – Henking
4. DETONATION – Starve
5. GERBE OF LIFE – Solitude Exacerbée
6. CELESTIAL CROWN – Embittered with Grief
7. SOULSCAR – Fatalist Mantra
8. OMNIUM GATHERUM – Wastrel
9. ASSISTING SORROW – Controversy
10. DAWN OF DREAMS – Eidolon
11. OMNIOUS GRIEF – On the Shores of Endless Worlds
12. THE ENCHANTED – Devastation

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