Unter Soundtack verstehe ich eigentlich doch etwas anderes als die hier vorliegende Doppel-CD. Zu dem hervorragenden apokalytischem 28 Days Later gibt es einen ganz hervorragenden Film-Sampler, der stimmig ist, viel Atmosphäre beinhaltet und auf dem auch ein paar tolle Songs vertreten sind – wenn auch leider nicht der Song von GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR. Wirklich gut war auch der kürzlich erschienene Saw -Score, bei dem die bedrohliche Atmosphäre des Films allein durch die Klänge von Charlie Clouser deutlich wurden. Hier liegt die Sache ein wenig anders.
Natürlich finde ich es begrüßenswert, dass sich endlich mal Metal-Labels der Aufgabe zuwenden einen Film mit ihren Bands zu verfeinern, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Alone in the Dark – der mir nach dem Trailer eh weniger interessant erscheint – nur mit Musik dieser Doppel-CD unterlegt wird. Naja, diesen Aspekt beiseite geschoben bietet Alone in the Dark [OST] größtenteils coole Bands mit coolen Songs. Angefangen mit den Chartstürmern NIGHTWISH wird es schnell besser und auch die Übelkeit vergeht sehr schnell, angesichts von starken Nummern mit Hitcharakter wie All Against All von THE HAUNTED, The Quiet Place von IN FLAMES, Imperium von MACHINE HEAD, Deathrow (No Regrets) von HYPOCRISY, What Doesn´t Die von ANTHRAX, Lost to Apathy von DARK TRANQUILLITY, Rational Gaze von MESHUGGAH, dem SEPULTURA-Cover Troops of Doom von NAPALM DEATH, The Weapon They Fear von HEAVEN SHALL BURN oder Outnumbering the Day von BLOODBATH um nur einige zu nennen. Ihr merkt, erstaunlich knüppelig geht es auf diesem Soundtrack und gerade der zweiten CD zu, den schönen Gegenpol bilden ANGELZOOM mit Peace of Mind und LACUNA COIL mit Daylight Dancer.
Doch unveröffentlichte oder besondere Tracks sucht man mit der Lupe. Die Songs stammen alle von den aktuellen bis neuen Alben der Bands, die meisten Fans dürften die Scheiben eh schon zu Hause haben. Nur AGATHODAIMON trumpfen mit einem neuen Song auf – der lustigerweise auf den Namen Alone in the Dark hört, ganz in der düstermelodischen Tradition der Band steht und nicht ganz so modern ausgerichtet ist, wie das letzte Album. Empfehlenswert ist Alone in the Dark am ehesten denen, die mal in die Scheiben von Bands reinschnuppern möchsten, die sie noch nicht kennen. Für Death und Thrash Metal-Fans sowie Freunde von Metalcore ist zwar viel geboten, doch ich rate bei dem Kauf dieser Compilation zur Vorsicht, auch wenn sie zum Preis einer normalen CD erhältlich ist. Nachdem auch die Aufmachung zu wünschen übrig lässt, wirkt dieser Soundtrack lieblos und halbgar und scheint, als diene er nur der Geldmache, gute Songs und erstklassige Bands hin oder her.
Veröffentlichungstermin: 7. Februar 2005
Spielzeit: 78:21 + 76:42 Min.
Label: Nuclear Blast Records
Homepage: http://www.aloneinthedarkthemovie.com
Tracklist:
CD1:
1. NIGHTWISH: Wish I Had an Angel
2. DIMMU BORGIR: Progenies of the Great Apocalypse (edit. version)
3. LACUNA COIL: Daylight Dancer
4. DEATHSTARS: Synthetic Generation
5. SOILWORK: Stabbing the Drama
6. THE HAUNTED: All Against All
7. IN FLAMES: The Quiet Place
8. STRAPPING YOUNG LAD: Devour
9. AGNOSTIC FRONT: Peace (feat. Jamie Jasta)
10. CHIMAIRA: Down Again
11. SHADOWS FALL: Whate Drives the Weak
12. EXODUS: Blacklist
13. MACHINE HEAD: Imperium
14. DEATH ANGEL: The Devil Incarnate
15. APOCALYPTICA: Cohkka
16. CRADLE OF FILTH: Mother of Abominations
17. HYPOCRISY: Deathrow (No Regrets)
CD2:
1. MNEMIC: Ghost (edit. version)
2. AGATHODAIMON: Alone in the Dark (exclusive track)
3. ANTHRAX: What Doesn´t Die
4. NEVERMORE: Enemies of Reality
5. DISBELIEF: Floating on High
6. ARCH ENEMY: Dead Eyes (See No Future)
7. DARK TRANQUILLITY: Lost to Apathy
8. MESHUGGAH: Rational Gaze
9. NAPALM DEATH: Troops of Doom
10. MISERY INDEX: The Great Depression
11. HEAVEN SHALL BURN: The Weapon They Fear
12. GOD FORBID: Gone Forever
13. BLEED THE SKY: Killtank
14. DIECAST: Medieval
15. ALL SHALL PERISH: Deconstruction
16. INTO ETERNITY: Spiraling Into Depression
17. BLOODBATH: Outnumbering the Day
18. KATAKLYSM: As I Slither
19. DEW-SCENTED: Cities of the Dead
20. ANGELZOOM: Peace of Mind (edit. version)