blank

UPON STONE: Dead Mother Moon

UPON STONE leben den klassischen Melodic Death Metal mit Haut und Haaren, erweitern das Spielfeld aber um eine extra Portion Gift und Galle.

Ob Schlagzeuger Wyatt Bentley heimlich vom Auswandern träumt? Zumindest musikalisch scheint seine Wunschheimat nämlich jenseits des Ozeans zu liegen. „Wir haben eine Platte gemacht, die wir hören wollten.“, ließ der US-Amerikaner im Voraus über das Debütalbum „Dead Mother Moon“ wissen, das sich stilistisch eigentlich ganz genau verorten lässt. Nicht die Vereinigten Staaten, sondern Schweden ist die erste Assoziation, die der Melodic Death Metal des Quartetts weckt.

Der klassischen Handschrift Göteborgs addieren UPON STONE allerdings noch eine Prise Oldschool-Death-Metal hinzu – auch produktionstechnisch, denn der sägende und rohe Klang der Gitarren erinnert an den klassischen HM-2-Sound, obwohl das ikonische Pedal selbst während der Aufnahmen gar nicht zum Einsatz kam. Dieses leicht nostalgische Flair zieht sich vom Schlagzeug bis hin zu den kehligen Vocals im Stile Tomas Lindbergs (AT THE GATES) durch das komplette Album.

“Dead Mother Moon” verneigt sich vor seinen Vorbildern, während es Gift und Galle spuckt

Obgleich UPON STONE aus ihren Referenzen keinen Hehl machen, spuckt „Dead Mother Moon“ genug Gift und Galle, um nicht ausschließlich auf seine Vorbilder reduziert zu werden. Von der Hand zu weisen sind die AT THE GATES-Vibes im Titeltrack genauso wenig wie die IN FLAMES– und DARK TRANQUILLITY-Zitate in Stücken wie „Paradise Failed“ oder „Onyx Through The Heart“; und doch ist der Eifer der jungen Band ansteckend, als durchlebten wir die Sturm-und-Drang-Phase der jungen 90er Szene an der Seite UPON STONEs noch einmal. Nur mit leicht erweitertem Horizont, wie der derbe Unterbau alsbald klarstellt. DISMEMBER und frühe AMON AMARTH scheinen zwischendurch nur einen Steinwurf entfernt zu liegen.

Anstelle der Folk-Anleihen der Göteborger Szene setzen die beiden Gitarristen Gage und Ronny in „Dusk Sang Fairest“ sowie „The Lantern“ wiederum auf kurze Akustik-Interludes, um den vorpreschenden Blasts noch mehr Durchschlagkraft zu schenken. Der dominante Zug nach vorne kann natürlich nicht komplett kaschieren, dass „Dead Mother Moon“ im Verlaufe seiner neun Tracks zu keinem Zeitpunkt neues Terrain betritt. Der kompetenten Umsetzung sowie der knackigen Laufzeit von rund 32 Minuten sei Dank lassen UPON STONE dagegen selbst ohne Innovation etwaige Längen gar nicht erst zum Diskussionspunkt werden.

UPON STONE leben den Melodic Death Metal mit Haut und Haar

Es zeigt sich schlussendlich auch hier, dass die vier Musiker genau die Musik aufgenommen haben, die sie selbst mit Haut und Haar leben, auch wenn deren Ursprung für sie jenseits des Atlantiks zu finden ist. Immerhin muss Drummer Wyatt Bentley wohl definitiv keine Angst haben, sollte er tatsächlich irgendwann die musikalische Heimat auch zur tatsächlichen machen wollen – er würde sich sicherlich schnell wie zu Hause fühlen.

Veröffentlichungstermin: 19.01.2024

Spielzeit: 31:58

Line-Up

Xavier – Gesang und Bass
Gage – Gitarren
Ronny – Gitarre
Wyatt – Schlagzeug

Produziert von Taylor Young

Label: Century Media

Facebook: https://www.facebook.com/uponstone/

UPON STONE “Dead Mother Moon” Tracklist

1. Dead Mother Moon (Video bei YouTube)
2. Onyx Through the Heart (Video bei YouTube)
3. My Destiny; A Weapon
4. Dusk Sang Fairest (Video bei YouTube)
5. Paradise Failed ft Brain Fair of Shadows Fall (Visualizer bei YouTube)
6. Nocturnalism
7. To Seek and Follow the Call of Lions
8. The Lantern
9. Dig Up Her Bones (Misfits cover)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner