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UNEARTH: Endless (Re-Release)

Heiße Band, aber eher unsinniges Re-Release.

Mit ihrem letzten Full-Length-Release und Metal Blade-Debüt The Oncoming Storm haben UNEARTH einen Mordsbrocken melodischen Death Metal eingeprügelt. Dabei hat die Combo darunter zu leiden, dass man von Szenewächtern sofort als Metalcore im negativen Sinne eingestuft wird, wenn man melodische Elemente, Thrash, Groove und Moshparts zu einer Einheit verarbeitet. Den Fans egal. Mir auch. UNEARTH haben sowohl mit dem Album, als auch live Klasse bewiesen und sich ein Platz in meinem CD-Regal und irgendwie auch in meinem Herzen erspielt.

Die EP Endless erschien ursprünglich im Jahre 2002 und konnte schon da gekonnt die Spannung auf den nächsten Longplayer vergrößern, der dann viel zu lange auf sich warten ließ. Es ist schade, dass manche Thrash und (Melodic-) Death Metal-Fans sich durch geringfügige frische und moderne Klänge derart verwirren lassen und dieser Band so praktisch nur in der Metalcore-Szene die verdiente Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Die vier Tracks auf dieser EP sind jedenfalls eine anständige Portion zeitgemäße Musik, eine gekonnte Mischung aus Härte, Eingängigkeit und massigen Grooves. Dass die Stakkato-Mosh-Parts (z.B. im Titeltrack Endless) vielleicht nicht jedermanns Geschmack sind, kann man aber hier und da dennoch nachvollziehen, aber es sollte sich ja auch keiner gezwungen fühlen, die Musik zu hören. Warum sich allerdings dieser Stil derart zum roten Tuch für einige Metalheads entwickelt hat, bleibt offen. Die vielerorts zur Sprache kommenden Hypes gab es immer und überall. Hypes kommen und vergehen, Hypes sind etwas, das man nicht mitmachen muss, dem man keine Beachtung schenken muss. Und so wie der Nu Metal-Hype an mir vorübergangen ist, so sollte der Metalcore-Hype eben an anderen vorübergehen. Was bleibt ist Musik, vielfach gut, vielfach weniger gut, oftmals schlecht, das ist in Stilrichtungen mit hoher Veröffentlichungsrate (wie zum Beispiel Death Metal, Powermetal) immer der Fall. Im Falle von UNEARTH bleibt ein modernes Stück Musik der Oberklasse, vier Songs, die zumindestens mich bewegen, in diesem Tagen. Den Rest soll jeder für sich entscheiden.

Die EP an sich wurde ja schon von unserem Thrash-Veteran Psycho im derzeitigen Review besprochen. Dass die Scheibe nun, zwei Jahre nach dem ersten Release, bereits ein Re-Release erfahren darf ist allerdings eine Tatsache, die mehr als fraglich erscheint. Es ist aber indes nicht allzu schwer die Beweggründe dafür zu erkennen, wenn man sich die Label-Politik um die Band herum ansieht: Es geht ganz sicher wieder darum, die Beute so aufzuteilen, dass jedes involvierte Label den gewünschten Anteil vom UNEARTH-Kuchen bekommt.

Da keinerlei Bonus-Material enthalten ist, lohnt sich der Kauf dieser EP somit nur für Fans, die das Teil noch nicht besitzen. Alle anderen sollten lieber das aktuelle Full-Length The Oncoming Storm anchecken.

Veröffentlichungstermin: 13.12.2004

Spielzeit: 15:02 Min.

Line-Up:
Trevor Phipps – vocals

Ken Susi – guitar

Buz McGrath – guitar

Mike Rudberg – drums

John Slo Maggard – bass
Label: Alveran Records/Century Media

Homepage: http://www.unearth.tv

Email: trevor@unearth.tv

Tracklist:
01. Endless

02. Internal War

03. The Charm

04. My Desire

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