TYRANT EYES: The Darkest Hour

…ein erstklassiges Power Metal-Werk, welches ohne triefende Klischees, Trends und oft gehörten Melodien auskommt…

Drei Jahre war es sehr ruhig um die deutschen Power Metaller TYRANT EYES. Im Jahr 2000 veröffentlichte das damalige Label Last Episode die Debütscheibe Book Of Souls und nun 2003 unterschrieben TYRANT EYES als erste deutsche Band bei der italienischen Plattenfirma Scarlet Records. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit heißt The Darkest Hour und im Gegensatz zum Albumtitel leuchtet der TYRANT EYES-Stern recht hoch am Metal-Himmel.
Mit The Darkest Hour haben die Germanen ein erstklassiges Power Metal-Werk geschaffen, welches ohne triefende Klischees, Trends und oft gehörten Melodien auskommt.
Schon der Opener Night Of The Defender, welcher für mich das Albumhighlight darstellt, hat es in sich. Eine Uptempo-Nummer, die sogar eher thrashig wirkt und mit knackigen, treibenden Gitarrenriffs ausgestattet wurde. Sehr angenehm sind auf dem gesamten Album die Vocals von Alexander Reimund, die melodisch sind, aber vor Kraft nur so strotzen. So muss eine Power Metal-Röhre klingen. Ich kann Eierkneifgesang einfach nicht mehr hören. Manchmal hat er zwar Probleme die Töne ordentlich zu halten, aber dieses kleine Manko fällt nicht weiter ins Gewicht.
Delight In Dying tendiert ein wenig in die Light-Ausgabe von SYMPHONY X, welches mit einem getragenen Refrain ausstaffiert wurde. Typisches ICED EARTH-Riffing leitet Magic Touch ein, das ein exzellenter Power Metal-Stampfer amerikanischer Prägung mit variabler Gitarrenarbeit darstellt. Ein orientalisch angehauchtes Stück bekommen wir mit The Dawn zu hören. Weiterhin schlägt uns das Quintett aus dem Odenwald den aggressiven Stampfer Command To Destroy, zwei Abgehnummern (Gladiator, NDE), ein melancholisch verzierter Leckerbissen (Out Of The Dark) und den, teilweise episch angehauchte Rausschmeißertrack The Last Light in die Genickmuskulatur.
Wie ihr lesen konntet, haben TYRANT EYES mit The Darkest Hour die gesamte Power Metal-Bandbreite abgedeckt und klingen absolut nicht ihrer deutschen Herkunft entsprechend, sondern zeigen, dass ihre musikalischen Wurzeln im US-Power Metal liegen. Internationale Vergleiche brauchen TYRANT EYES keineswegs scheuen und trotz der (gekonnt eingesetzten) Keyboards gibt es nichts anderes als facettenreichen Bangerstoff auf die Ohren.

VÖ: 28.01.2003

Spielzeit: 55:54 Min.

Line-Up:
Alexander Reimund – vocals
Marcus Amend – guitars
Michael Apfel – bass
Jürgen Bormuth – keyboards
Sascha Tilger – drums

Produziert von Jochen Weyher
Label: Scarlet Records

Homepage: http://www.tyrant-eyes.de

Tracklist:
Night Of The Defender
Delight In Dying
Magic Touch
The Dawn
Out Of The Dark
NDE
Command To Destroy
Gladiator
The Last Light

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