TORTURIZED haben sich seit ihrer Demo offensichtlich nicht auf ihren nicht vorhandenen Lorbeeren ausgeruht. Das macht die vorliegende Scheibe deutlich. Denn die Magdeburger Formation hat, ohne den Stil wirklich zu ändern, einen Schritt nach vorne gemacht. Die besseren Songs vom Demo haben es auch auf das Debüt geschafft und machen eine bessere Figur als zuvor, die grauenhaften Experimente mit deutschen Texten hat man zum Glück über Bord geworfen. Was bleibt, ist solider Deathmetal, der ordentlich nach vorne geht, aber auch abwechslungsreich ist. Was wirklich Großes erschaffen TORTURIZED hier nicht, aber dennoch kann sich Uncontrollable Hours eigentlich sehen lassen. Das Material baut eher auf Wuchtigkeit der alten Schule, denn auf Technik oder Schnickschnack und wirkt so sympathisch authentisch. Den Spaß an dem Mix aus Blast, Groove, ein wenig Melodie und Midtempo verdirbt eigentlich nur der Sound etwas. Die allgemeine Dumpfheit ginge noch durch, aber das nervtötend scheppernde Schlagzeug macht einem das Leben nicht wirklich leicht. Da bahnt sich der Vergleich mit der berühmten Blechdose an, aber das lasse ich jetzt mal. Auch die Texte sind nicht der Wahnsinn. Zwar bleiben gewisse Peinlichkeiten aus, aber dennoch wühlen die Magdeburger dermaßen tief im Klischee, das kann ich einfach nicht gut heißen. Keine Zeile ohne Kill, Death, Demon, Blood oder Hell, bin ich eigentlich der einzige, der so was endlangweilig findet? Gibt es für Deathmetal kein passendes Textgewand, das nicht schon tausendfach durchgekaut wäre?
Dennoch: Wer auf minimalistischen Deathmetal steht, der aber nicht langweilig sein darf, und gewisse Stimmungsdämpfer gerne in Kauf nimmt, der kann TORTURIZED mal ein Ohr leihen, das Album gibt´s für 8 Euro bei der Band selbst.
Veröffentlichungstermin: 01. 12. 2006
Spielzeit: 32:03 Min.
Line-Up:
Siggi – Gesang, Gitarre
Herbert – Gitarre
Mirko – Bass, Screams
Andre – Drums
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.torturized.de
Tracklist:
01. Intro – The Torture
02. Massive Oppression
03. Demons
04. Realm Of The Dead
05. Slander
06. Cemetery
07. Murdered By Mendacious Innocence
08. Davastation
09. Rip It Out