THEE MALDOROR KOLLECTIVE: New Era Viral Order (Dogma Slaughterhouse and the Children of Anaemia)

Auch wenn MALDOROR zuviel Buchstabensuppe gegessen zu haben scheinen – "New Era Viral Order" stellt einen Höhepunkt innovativen Blackmetals dar.

Schaut man sich Titel wie „Xaos DNA Released“, „The Toxium Discipline (Null Industries)” und „Rythmagick Disturbance (Embodiment Cell)” an, so liegt der Schluss nahe, dass sich die Jungs von MALDOROR gehörig im Wörterbuch verlaufen haben. Dort fanden sie auch zwei Zusätze zum Bandnamen und nennen sich nun THEE MALDOROR KOLLEKTIVE. Sollen sie mal machen, solange sie musikalisch das hohe Niveau des Vorgängers „In Saturn Mystique“ halten können. Und das ist ihnen gelungen. Noch immer verbinden sie Blackmetal der etwas anspruchsvolleren Art mit elektronischen und Industrial-artigen Klängen. Von der Atmosphäre her erinnert das immer wieder ein wenig an LIMBONIC ART, allerdings liegt bei THEE MALDOROR KOLLEKTIVE der Schwerpunkt mehr auf den elektronischen Spielereien und der Erschaffung von sinistren Stimmungen statt auf ungebremster Raserei. Sehr schön ist wieder die Gitarrenarbeit ausgefallen, hier wissen die beiden Gitarreros, die ihre Pseudonyme wohl auch beim Rumspielen mit Buchstabensuppe gefunden haben, deutliche Akzente zu setzen, und das, wo eigentlich an vielen Stellen ihr Instrument eher im Hintergrund angesiedelt ist. Besonders erwähnenswert ist die ganz eigene Rhythmik, mit der sie schon „In Saturn Mystique“ von einem Höhepunkt zum nächsten führten. Ob wirre Stakkatos wie im Opener oder treibende Riffs wie in „Rhythmagick Buchstabensuppe (Embodiment Cell)“ – sie sorgen dafür, dass sich „New Era Viral Order (Dogma Glücksrad und ich kaufe ein ´e´)“ bei aller Sperrigkeit flott in den Gehörgängen festsetzt und die Lust auf eine ausgedehntere Entdeckungsreise durch´s klangliche Universum von MALDOROR geweckt wird. In ihren besten Momenten kann die Platte sogar zu SAMAELs Glanztaten aufschließen, widmet sich ansonsten jedoch eher der ausgedehnten Erschaffung einer kalten, futuristischen Atmosphäre, was auf Kosten der Eingängigkeit und stellenweise wie beim fast fünfminütigen Synthiegebrummel „La Flamme Vivant“ auch auf die Nerven geht. Doch kleinere Schwächen wie diese machen die Italiener durch die konsequente, innovative Umsetzung ihrer Vision in all ihrer Vielschichtigkeit wieder wett. Dafür ziehe ich meinen imaginären Hut und spendiere den Jungs eine französische Grammatik obendrein.

Spielzeit: 48:59 Min.

Line-Up:
Kundahli – Gesang, Programming

E.V.A.nghelya – Synthies

Drakon – Schlagzeug

Sein – Bass

L.V.X.ifer – Gitarre

X-Trinity – Gitarre

Produziert von Danny Giordana
Label: Code666 Records/SPV

Homepage: http://www.maldororkollective.net

Email: kundahli@libero.it

Tracklist:
Analysis:

-Xaos DNA Released

-Haemmorrhage Transmission

-Drain-Wound-Cosmosis (Iera Porneusis)

Synthesis:

-Rythmagick Disturbance (Embodiment Cell)

-La Flamme Vivant (sic)

-Rigid Pulse Starfire (93)

Thesis:

-The Toxium Discipline (Null Industries)

-Slaughter Mass 2002

-Epidemic Noise Age (Remix by MZ412)

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