THE OFFSPRING: Splinter

Aufgrund der Spieldauer von 32:03 Min. zwar ein kurzes Vergnügen. Aber immerhin ein Vergnügen. Die Fans dürften zufrieden sein. Ich bin es auch…

Nicht nur deutsche Punkrockbands wie die DIE ÄRZTE, die DIE TOTEN HOSEN oder BÖHSE ONKELZ können mittlerweile auf eine 20-jährige Karriere zurückblicken. Nein, auch die kalifornischen THE OFFSPRING sind mittlerweile seit zwei Jahrzehnten „mittendrin statt nur dabei“. Nach sechs „full length“-Alben seit 1989 und 32 Millionen verkaufter Platten legen die Schulfreunde Dexter Holland (Vocals/Guitars) und Greg Kriesel (Bass) zusammen mit ihrem früheren Schulkollegen Kevin „Noodles“ Wasserman (Guitars) nun ihr siebtes Album „Splinter“ vor. Produziert von Brendan O’Brien (u.a. TRAIN, STONE TEMPLE PILOTS, BRUCE SPRINGSTEEN, PEARL JAM, MICK JAGGER), der auch schon für „Conspiracy Of One“ (2001) an den Reglern saß und eingetrommelt von Aushilfsdrummer Josh Freese (u.a. 3 DOORS DOWN, A PERFECT CIRCLE, MEREDITH BROOKS, SUICIDAL TENDENCIES oder ROB ZOMBIE), der mittlerweile durch Adam Atom Willard (Ex-MOTH, Ex-ROCKET FROM THE CRYPT) ersetzt wurde, ist „Splinter“ (leider zog die Band ihr ursprüngliches Vorhaben nicht durch und gab dem Album den Titel „Chinese Democracy“. (Der Albumtitel, den Axl Rose für sein seit fast einem Jahrzehnt angekündigtes neues GUNS N ROSESAlbum gewählt hat) Splinter“ ist ein typisches THE OFFSPRING-Album geworden, das KEINEN Fan enttäuschen dürfte. Und was anderes hat wohl kaum jemand ernsthaft erwartet, oder?
Klar, die Kalifornier bieten textlich und musikalisch nicht viel Neues (in den Texten geht es so lustige Dinge wie Selbstzerstörung, Paranoia, Erniedrigung oder Entfremdung), sorgen aber permanent für gute Laune. Nach einem kurzen, – „Neocon“ betitelten – Intro geht mit dem bandtypischen Gitarrensound und „The Noose“ gleich flott die Post ab. Auch (Can´t Get My) Head Around You, Da Hui” (ein Tribut an die gleichnamige Surfer-Community von Oahu, Hawaii), „Long Way Home“, “Lightning Rod” und Never Gonna Find Me schlagen vom Energiepotential in eine ähnliche Kerbe. Tempomäßig etwas gedrosselt, dafür aber insgesamt sehr catchy und melodiös sind dagegen die erste Single „Hit That“ (hätte auch auf „Americana“ zu hören sein können…), „Spare Me The Details“ und „Race Against Myself“, die dem Hörer etwas Zeit zum Durchatmen gönnen. Mit dem völlig entspannten reggae-lastigen „The Worst Hangover Ever“ fällt man zwar etwas aus der Stilrolle, aber ich halte diesen „etwas“ anderen Song für durchaus gelungen. Das gilt auch für „When You’re In Prison“, das mehr nach „Dreißiger Jahre“-Schelllack als nach 2004er High-Engery-Punkrock klingt, aber als Gag allemal als gelungen zu bezeichnen ist. Aufgrund der Spieldauer von 32:03 Min. zwar ein kurzes Vergnügen. Aber immerhin ein Vergnügen. Die Fans dürften zufrieden sein. Ich bin es auch…

Veröffentlichung : 01.12.2003

Spielzeit: 32:03 Min.

Line-Up:
Dexter Holland: Gesang, Gitarre

Noodles: Gitarre

Greg K: Bass

Atom Willard: Schlagzeug

Produziert von Brendan O´Brien
Label: Sony Music

Homepage: http://www.offspring.com

Tracklist:
Neocon

The Noose

Long Way Home

Hit That

Race against myself

Can’t get my) Head around you

The Worst Hangover ever

Never gonna find me

Lightning Rod

Spare me the Details

Da Hui

When you’re in Prison

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner