THE CHEATERS: Midnight Run [Eigenproduktion]

Genau so muss guter Rock`n´Roll sein, falls mich jemand danach fragen würde. Für Classic- und Southern-Rocker ein Pflichtkauf!

Mich fragt ja keiner, aber wenn man mich fragen würde, was guten Rock`n´Roll ausmacht: er muss nicht innovativ, technisch brillant gespielt oder gar hervorragend mit modernster Perfektion produziert sein – er muss rocken, Popo treten und mich in einen unaufhaltsame Bewegungsdrang versetzen. Das ist ja bekanntlich bei trägen Doomern nicht ganz so einfach, und hier kommen THE CHEATERS aus der Ecke von Baltimore ins Spiel.

Auf ihrem zweiten Album sind die Jungs vom ersten Ton an voll da, bringen den Zuhörer in Wallung, permanent zuckt der Körper und man hat Mühe, nicht durch die Bude zu tänzeln. Die Songs kommen ohne offensichtlichen Schnickschnack knackig auf den Punkt, ab dem treibenden Opener Fast Times vergisst man die Welt um sich herum. Immer mit einer deftigen Portion Boogie ausgestattet, grooven die Songs, dass selbst Edgar Allan Poe im Grab mitswingen wird, der ja bekanntlich in Baltimore seine letzte Ruhe fand, wenn man die nach solchen Geschichten überhaupt genehmigt bekommt. Oft gibt es eine mächtige Portion Southern Rock, vor allem bei Justify verbeugt man sich augenzwinkernd überdeutlich vor LYNYRD SKYNYRD, wer braucht da schon KID ROCKs All Summer Long, wenn man nicht gerade auf Pamela Anderson steht. Bei Let Down kann man auch mal an die SPIN DOCTORS denken und Midnight Run ist ein Boogie-Hammer, wie ihn ZZ TOP leider schon ewig nicht mehr abliefern können. Dazu aberwitzige Southern-Twinguitars, ein würdiger Titeltrack. Auch bei I Ain´t Comin´ Back wird man schnell an die Texas-Bärte denken, das melancholisch-bluesige Bye Bye Baltimore zieren entsprechende BLACK CROWES-Anleihen. Hidden Tracks find ich saudoof, hier gibt es aber statt einem oft eh überflüssigen Füller eine coole Version des AEROSMITH-Oldies Shame On You von deren Done With Mirrors-Album.
Hier und da werden die Vocals mal angenehm derbe, hier erhebt wohl Basser Wolf seine Stimme. Reichlich Mädels liefern passende bluesige Backings ab, die Leadstimme von Jason Morton klingt gefällig, aber nicht zu rau nach Whiskey, Party und schmutzigen Saloons. Musikalisch kommt man auf den ersten Blick gezielt solide auf den Punkt, wer will, kann hingegen zahllose Feinheiten und Wow-Momente entdecken. Ideenreiches Druming, spannende Leads und Twinguitars, ein variantenreich aufspielender Bass, das alles bei absolut passendem Sound, eben genau so muss guter Rock`n´Roll sein, falls mich jemand danach fragen würde.
Für Classic- und Southern-Rocker ein Pflichtkauf!

Veröffentlichungstermin: 03.07.2009

Spielzeit: 48:47 Min.

Line-Up:
Jason Morton – Vocals, Guitar
Brett Wilmer – Lead Guitar
Dave Wolf – Bass, Vocals
Kevin Shook – Drums

Gäste:
Steve Fisher – Harmonica (11)
Jimmie Rivera – Organ (6)
Denise Henderson – Backing Vocals (6,10,12)
Lisa Henderson – Backing Vocals (6,10,12)
Olivia Hebron – Backing Vocals (6,10,12)
Cathy Prather – Backing Vocals (6,10,12)

Produziert von The Cheaters und Frank Marchand III
Label: Eigenproduktion/Just For Kicks

Homepage: http://www.thecheaters.net

MySpace: http://www.myspace.com/thecheaters

Tracklist:
1 – Fast Times
2 – Blow My Mind
3 – Lay It On The Line
4 – Let Down
5 – You Just Don´t Get It
6 – Justify
7 – Midnight Run
8 – One Night Woman
9 – Locked And Loaded
10 – In Your Lies
11 – Ain´t Comin´ Back
12 – Bye Bye Baltimore Sky
13 – Shame On You (Hidden Track)

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