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TEMPESTT: Bring `em on

Wer auf anspruchsvollen proggigen Hard Rock steht, sollte TEMPESTT unbedingt antesten.

Reingefallen, durch einen Tippfehler im Promopool rechnete ich mit der Band TEMPEST um Graham Oliver (Ex-SAXON) und Paul James (NEW ANIMALS) oder die gleichnamigen Folk-Rocker aus San Francisco. Spätestens mit einem Blick in die recht jungen Gesichter wurde der Irrtum klar. Aber das macht nichts, die Band TEMPESTT aus Sao Paulo im fernen Brasilien, die in ihrer Heimat schon einige Jahre als Coverband mit Songs von z.B. JOURNEY, KANSAS, QUEEN und DREAM THEATER Erfolge feiern konnte, erweist sich als absoluter Glücksgriff.

Auf “Bring ´em on” präsentieren sich die Brasilianer mit einem Debüt, prall gefüllt mit starken eigenen Songs, die eine wirklich starke Band zeigen. Dass TEMPESTT ihre Erfahrungen mit anspruchsvoller bis hoch progressiver Musik haben, erkennt man an jeder Ecke. Über weite Strecken orientiert man sich an den ruhigeren DREAM THEATER, klassische Prog-Rock-Elemente werden geschickt in immer sehr melodische Songs verpackt. Dabei scheuen sie sich nicht, auch mal einen absolut catchy Refrain einzubauen wie beim Opener oder sie bringen reine Hard Rocker mit EUROPE-Touch wie “Fallen moon”, bei denen unweigerlich der Popo mitwackelt.
Neben der absolut tollen instrumentalen Arbeit, die von einer gewachsenen Band zeugt, beglückt uns Sänger BJ mit einer Stimme, die irgendwo grob zwischen JEFF SCOTT SOTO und James LaBrie (DREAM THEATER) pendelt. Als Supportband auf seiner Brasilientour konnten TEMPESTT JEFF SCOTT SOTO (MALMSTEEN, AXEL RUDI PELL, HOUSE OF LORDS) so beeindrucken, dass er gleich mal auf “Insanity desire” ein Duett mit BJ schmettert und den recht harten Song zu einem der vielen Höhepunkte auf “Bring ´em on” treibt und die Brasilianer gleich noch als Support für seine gerade beendete Europa-Tour eingesackt hatte. Für mächtige Gänsehaut hingegen sorgen die ruhigen Töne auf der Scheibe. “A life´s alibi” und “Enemy in you” sind Feeling pur, erinnern an große Balladen wie DREAM THEATERs “Another day” und die Schmuseklassiker von JOURNEY. Richtig laut gehört heult da auch noch der Nachbar mit, die Hauskatze muss zum Kuscheltanz herhalten. Passend wird “Bring ´em on” vom JOURNEY-Klassiker “Don´t stop believin´” beendet. Über die ganze Scheibe gelingt es TEMPESTT, die progressiven Töne nie zu sehr in den Vordergrund zu stellen und so immer den Zugang zu den Songs zu gewähren. Damit schaffen sie oft ein fast straightes Gesamtbild, welches wiederum nie platt oder zu glatt wirkt. Ein prima Sound rundet die Scheibe perfekt ab.

Mit soviel beeindruckender Musikalität, dem starken Gesang und dem gelungenen homogenen Mix aus eingängigem Hard Rock und anspruchsvollem Progg-Rock empfehlen sich TEMPESTT jetzt schon für meinen nächsten Jahrespoll. Wer auf anspruchsvollen Hard Rock steht, sollte TEMPESTT unbedingt antesten.

Veröffentlichungstermin: 28.03.2008

Spielzeit: 58:53 Min.

Line-Up:
BJ – Vocals
Gustavo Barros – Guitars
Paulo Soza – Bass
Edu Cominatu – Drums

Produziert von Tempestt und Adriano Daga
Label: Metal Heaven

Homepage: http://www.tempestt.com.br

Email: manager@tempestt.com.br

Tracklist:
1. Faked by time
2. Bring ´em on
3. A life´s alibi
4. Insanity desire (mit Jeff Scott Soto)
5. Too high
6. Enemy in you
7. Fallen moon
8. Lose control
9. Healing
10. Higher (I can land)
11. Don´t stop believin

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