DIE ZWANGSVERSTEIGERTEN DOPPELHAUSHÄLFTEN lassen grüßen. Fünf Stücke lang zelebrieren TAABOO das Gegenteil von Philharmonie, sprich Punkrock. Hier und dort gibt es auch dezente Metal-Einflüsse im Gitarrenbereich, wobei die Stilgrenze zum Emo-Core nur beim Abschlusstrack Why gestreift wird. Ansonsten dominiert geradliniger Akkordminimalismus. Den Gesang hat man in dieser Form in den letzten 20 Jahren schon auf unzähligen Punkalben made in Germany gehört. Er ist von der vollendeten Perfektion ausgebildeter Opernsänger so weit entfernt, wie der Papst vom TOTE HOSEN-Konzertbesuch. Insbesondere bei der kompakten Nummer Prollrock passen Stimme und Instrumente bestens zusammen. Bei einigen langsameren Passagen fehlt dagegen die Souveränität, wenn der Gesang die Führung übernimmt.
Das Liedmaterial ist abwechslungsreich ausgefallen, wobei vermutlich die Geschmäcker der einzelnen Bandmitglieder an unterschiedlichen Stellen durchscheinen. Auch textlich regiert die ungebändigte Vielfalt. Dazu gibt es äußerst heitere Bandfotos mit Gießkanne und durstigen Männern. Vereint wird die Musik durch den Wille zu rocken. TAABOO machen kein Geheimnis draus, dass sie wenig innovativ musizieren. Vermutlich würden sie eher für einen Kasten Bier spielen, als für allen Kaviar dieser Welt. Entsprechend ist V eine sehr bodenständige Angelegenheit, bei der mich unweigerlich das Gefühl beschleicht, dass Kassette oder LP rein gefühlstechnisch ein besseres Format als CD wären.
Kontakt:
TAABOO
c/o Andreas Fritz
Im Steinigen Tal 11
78523 Tuttlingen
Veröffentlichungstermin: 30.09.2005
Spielzeit: 17:44 Min.
Line-Up:
Fritz: Gesang
Fetti: Gitarre
Frank: Gitarre
Chris: Bass
Daniel: Schlagzeug
Produziert von TAABOO und Thomas Hauser
Homepage: http://www.taaboo.de
Tracklist:
1. Das Leben ist wunderbar
2. Steh deinen Mann
3. Prollrock
4. Freddie Krueger
5. Why