SUPERJOINT RITUAL: Use Once And Destroy

Hart, groovig und fett produziert. Trotzdem ist das Debüt des Anselmo-Sideprojects SUPERJOINT RITUAL etwas enttäuschend!

Etwas enttäuschend finde ich das Album von Superjoint Ritual, der Band um die beiden Down-Mitglieder Phil Anselmo (Gesang und Gitarre, Pantera) und Jimmy Bower (Gitarre, Eyehategod, C.O.C.). Zwar wurde „Use One and Destroy“ bereits vor über zwei Jahren eingespielt (mit einigen Musikern aus der lokalen Szene von Louisiana), doch da die beiden o.g. Herren noch nie für angesagte Trendmucke standen, sollte man diesem Umstand keine zu große Bedeutung zukommen lassen. Die Songs sind superfett produziert (von Dave Fortman, der u.a. auch für Eyehategod arbeitete. Ist das eigentlich der ehemalige Ugly Kid Joe-Gitarrist gleichen Namens?) und „heavy as fuck“ sind sie auch. Und wenn die Band den Slogan „Listen to fuck your Enemy“ rausgibt, liegt sie damit auch nicht gänzlich daneben. Doch was mich an der Scheibe wirklich sehr stört, ist, daß Phil Anselmo wirklich bei fast jedem Song schreit wie ein angeschossenes Wildschwein (wodurch er schon Pantera-Scheiben „Far beyond Driven“ oder „The Great Southern Trendkill“ teilweise unanhörbar machte). Doch auch die Songs lassen leider zu oft keine echten Strukturen erkennen und sind – für meine Ohren – nichts weiter als simples, stupides Gehacke aus den Zutaten Thrash Metal, Hardcore und Punk, das (natürlich) manchmal an Pantera erinnert. Das man dreckige, feige und gemeine Musik machen will, die einen gleichzeitig in die Fresse, die Eier und den Arsch tritt, ist okay. Aber doch nicht so. Zu anstrengend, zu ermüdend wirkt ein Großteil des Songmaterial. Dabei kann es die Band doch, wie sie beim doomigen Rausschmeisser „Superjoint Ritual“ beweist. Auch „It takes no Guts“, „Ozena“ oder „Everyone hates everyone“ sind gute Songs, die mich etwas an Pro-Pain erinnern. Wenn sie echte, groovige Songs spielt, dann ist die Band gut. Und warum Phil nicht öfter richtig singt, weiß ich auch nicht. Daß er es kann, hat er auch oft genug bewiesen. So ist „Use Once and Destroy“ eine (leider) recht zwiespältige Angelegenheit geworden. Schade!

Spielzeit: 50:58 Min.

Line-Up:
Phil Anselmo (Vocals/Guitar)

Jimmy Bower (Guitar)

III (Bass)

Kevin Bond (Guitar)

Joe Fazzio (Drums)

Produziert von Dave Fortmann
Label: Metal-Is Records

Homepage: www.superjointritual.com

Tracklist:
Oblivious Maximus

It Takes No Guts

Everyone Hates Everyone

The Introvert

The Alcoholik

Fuck Your Enemy

4 Songs

Messages

All Of Our Lives Will Get Tied

Antifaith

Ozena

Drug Your Love

Haunted, Hated

Stupid, Stupid Man

Creepy Crawl

Superjoint Ritual

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