KROKUS Sänger Marc Storace und Gitarrist Tommy Hendrickson haben auf „Crossfire“ fast im Alleingang ein Album gewuppt. Während Marc wie gewohnt am Mikro steht, ist Tommy sowohl an Gitarre, Bass und den Keyboards zu hören. Die Songs haben beide zusammengeschrieben und der inzwischen in der Schweiz lebende Hendrickson hat das Album auch noch produziert. Lediglich die Drums werden von KROKUS-Schlagzeuger Patrick Aeby bedient.
Big Sound Baby!
Und Tommy Hendrickson hat bei Frau Pesch (zu hören auf WARLOCKs 1987 er Album „Triumph and Agony“ und auf DOROs „Force Majeure“) und ALICE COOPER (dessen Gitarrist er seit 2011 ist) auf jeden Fall eins gelernt: Einen großen, großen Sound. Big Sound Baby! Die CD ist derartig gut produziert und knallt mit voller Wucht aus den Boxen, dass sie auch Schwächen im Songwriting übertönt. Da sie von den beiden Ausnahmekönnern Olle Romo und Howie Weinberg gemixt und gemastert wurde, kann hier also mal gar nichts anbrennen.
Klassischer Hard Rock mit Ohrwurmpotential und stampfenden Rhythmen
Genau genommen also in etwa so, wie auf dem letzten Album der eidgenössischen Aushängeschilder, auf dem Cover könnte getrost auch KROKUS stehen. Die Schweizer Hardrock Legende war ja nicht gerade dafür bekannt, allzu elaboriert im Songwriting oder fein ziseliert bei den Texten vorzugehen. Das zieht sich auch durch „Crossfire“, klassischer Hard Rock mit fetten Chören, Ohrwurmpotential, stampfenden Rhythmen, dem unvermeidlichen AC/DC-Touch und eher unscheinbaren Soli und Lyrics.
Von Sänger Marc hatte ich dabei eigentlich nicht allzu viel erwartet. Zählt der Barde doch inzwischen 73 Lenze. Natürlich kommt er inzwischen nicht mehr in allerhöchste Höhen und hat nicht mehr den riesigen Stimmumfang wie in den 80er Jahren, hat sich diesen fiesen, miesen kleinen Rotz und Dreck in seiner Stimme aber weiterhin erhalten. Genau genommen ist er wahrscheinlich neben Zodiac Mindwarp und Bon Scott einer der dreckigsten Mikroschwinger von allen.
Unbeschwertes Achtziger Jahre Feeling – eine ideale Scheibe zum Auto fahren!
Und diese Stimme trägt die CD und ihr unbeschwertes Achtziger Jahre Feeling, eine ideale Scheibe zum Autofahren, die im besten Fall im Sommer erschienen wäre. „Crossfire“ an, Seitenscheibe runter, Ellenbogen raus. Fertig ist die Laube. Ich freue mich schon auf das Re-Release des 2021 Albums, das damals völlig an mir vorbeigegangen ist.
Veröffentlichungstermin: 22.11.2024
Spielzeit: 42:08 Min.
Line Up – Live Band
Marc Storace – Vocals
Serge Christen – Lead Guitar
Dom Favez – Rhythm Guitar
Emi Meyer – Bass
Patrick Aeby – Drums
Produziert von Tommy Henriksen
Label: Frontiers Records
Homepage: http://storace.ch
STORACE: Crossfire Tracklist
1. Screaming Demon
2. The New Unity
3. Rock This City
4. Adrenaline
5. Love Thing Stealer
6. Let’s Get Nuts
7. Thrill And A Kiss
8. We All Need The Money
9. Hell Yeah
10. Millionaire Blues
11. Sirens
12. Only Love Can Hurt Like This