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SLOUGH FEG: Digital Resistance

SLOUGH FEG zeigen sich auf ihrem neuesten Album gewohnt verspielt und nicht leicht zugänglich, sogar etwas mehr als sonst. Doch schon nach kurzer Zeit ist sie da, diese Magie, die nur SLOUGH FEG versprühen und für die man diese Band einfach lieben muss.

Mit dreieinhalb Jahren brauchten SLOUGH FEG ungewöhnlich lang, um den Nachfolger Ihres 2010er-Albums The Animal Spirits fertig zu stellen. Was auch immer die Band mit der zusätzlichen Zeit gemacht hat, mehr Songs hat Mike Scalzi nicht geschrieben, denn auch Digital Resistance knackt so gerade mal die 40 Minuten-Marke. Aber das ist man von SLOUGH FEG ja gewohnt. Los geht es mit dem kurios betitelten Analogue Avengers – Bertrand Russell´s Sex Den, welches auch ziemlich kauzig klingt. Also selbst für SLOUGH FEG-Verhältnisse. Der Song hätte sich mit seinem 70ies-Feeling auch auf dem letzten HAMMERS OF MISFORTUNE-Album nicht unwohl gefühlt. Der Titelsong ist dann eine dieser typischen, kurzen und knackigen SLOUGH FEG-Nummern mit deutlichen Anlehnungen an THIN LIZZY. Schlagzeuger Harry Cantwell setzt hier mit seinem detailverliebten, filigranen, aber auch druckvollen Spiel Akzente.

Der dritte Track Habeas Corpsus ist ein relativ ruhiger Song mit wunderschönen Gitarrenharmonien und eher erzählerischem Gesang von Mike Scalzi. Das fast hypnotische Drumming von Harry Cantwell treibt den Song voran und gibt ihm einen gewissen Drive, während Mike Scalzi den Geschichtenerzähler mimt. Ein wunderbares Stück Musik zum Abschalten und einfach nur zuhören. Laser Enforcer greift wieder die Vorliebe der Band für IRON MAIDEN auf und kommt mit entsprechendem Galopp-Rhythmus daher. Außerdem tobt sich Mike Scalzi hier so richtig an der Lead-Gitarre aus. Dieser Break nach etwa anderthalb Minuten! Geil! Ein weiteres Album-Highlight!

Der Großteil der anderen Songs pendelt zwischen Folk, proggiger Verspieltheit und klassischen Gitarrenharmonien ala THIN LIZZY. Mal verhältnismäßig hart wie in Magic Hooligan, mal mit Jam Session-Charakter wie bei The Price Is Nice. Bei Curriculum Vitae hält Scalzi sich gesangstechnisch eher zurück und lässt den Instrumenten Raum zur Entfaltung. Das locker tänzelnde The Luddite legt den Fokus wieder mehr auf Scalzis erzählerischen Gesang, der sowohl von Akustik-Gitarren als auch von melodischen Soli flankiert wird.

Digital Resistance brauchte zumindest bei mir etwas länger um zu zünden, was vielleicht auch daran liegt, dass SLOUGH FEG hier noch mehr als schon auf dem Vorgänger auf verspielte, folkige Melodien und sehr breaklastige Songs setzen. Aber SLOUGH FEG waren ja noch nie eine Band, die einfach zehn simple Metal-Songs einprügelt. Man braucht – von den eingangs erwähnten Ausnahmen abgesehen – eine Ecke länger, um mit dem Songmaterial warm zu werden. Aber sie ist da, diese spezielle Magie, welche nur SLOUGH FEG versprühen und für die man diese Band einfach lieben muss. Extra-Lob geht an Harry Cantwell, dessen Drumming mich auf diesem Album wirklich begeistert. Ganz großes Kino, was der Kerl da so spielt. Letztendlich wird jeder SLOUGH FEG-Fan auch Digital Resistance ins Herz schließen, denn diese Band ist einfach so verdammt eigenwillig und gut!

Veröffentlichungstermin: 14.02.2014

Spielzeit: 40:49 Min.

Line-Up:
Mike Scalzi – Gitarre, Gesang
Angelo Tringali – Gitarre
Adrian Maestas – Bass
Harry Cantwell – Schlagzeug

Produziert von Mike Scalzi & Justin Weis
Label: Metalblade

Homepage: http://sloughfeg.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/sloughfegofficial

Tracklist:
01. Analogue Avengers – Bertrand Russell´s Sex Den
02. Digital Resistance
03. Habeas Corpsus
04. Magic Hooligan
05. Ghastly Appendage
06. Laser Enforcer
07. The Price Is Nice
08. Curriculum Vitae
09. The Luddite
10. Warrior´s Dusk

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