Nachdem die textlichen Schwächen der Band bereits in der Kritik zu “Laughingstock“ ausgiebig zur Sprache kamen, will ich mich diesmal auf die Musik konzentrieren. Die bietet auf dem ersten vollen Album der in Electrokreisen bereits bekannten Band kaum Anlass zu Kritik, sondern weiß mit eingängigen Hymnen, heftigen Electrostürmen und weit ausholenden Spannungsbögen zu gefallen. Besonderes Kennzeichen der beiden Musiker ist die konsequente Einbindung von Sprachsamples, immer wieder erklingen kurze Sentenzen, die Tracks wie „2nd Death“ maschinelle Monotonie verleihen, ohne eintönig zu werden. Das einzige Problem taucht auf, wenn man den Texten zu genau lauscht, da die Kritik zu „Laughingstock“ auch auf Songs wie „Lebensborn“ und „Locked in Syndrom“ zutrifft: Hoch ambitionierte Themen werden zu flach und sprachlich schwach umgesetzt. Aber letztlich wollte ich mich ja diesmal auf die Musik konzentrieren, die nicht nur bei den beiden bereits bekannten Tracks „Snuff Machinery“ und „Laughingstock“ exquisit ist, wenngleich gerade „Snuff Machinery“ mit seinem spacigen Refrain und den einprägsamen Synthies unangefochten die Spitzenleistung der Band bleibt. Die Sounds, die Thomas Lesczenski und Carsten Jacek verwenden, sind eher konventionell und traditionell, aber sie haben ein goldenes Händchen, was den Aufbau von guten, minimalistischen Hooklines und atmosphärisch dichten Arrangements angeht. [:SITD:] drücken tempomäßig gar nicht so sehr auf die Tube, sondern walzen lieber mit gepflegten Midtempobeats alles platt. Hier und da täte ein wenig mehr Abwechslung den Song noch gut, aber insgesamt ist „Stronghold“ ein ausgereiftes, lohnenswertes Album, das lediglich noch im textlichen Bereich krankt.
Spielzeit: 55:00 Min.
Line-Up:
Thomas Lesczenski – Musik
Carsten Jacek – Gesang
Produziert von [:SITD:]
Label: Accession Records/EFA
Homepage: http://www.sitd.de
Email: webmaster@sitd.de
Tracklist:
Epitome
Laughingstock
Lebensborn
Locked In Syndrom
2nd Death
Rose-Coloured Skies
Snuff Machinery
Hurt
Venom
Stronghold