SILVER: Dream Machines

Es soll ja diese bestimmte Spezies von Rockfans geben, die sich am klassischen Hardrock, so wie wir ihn seit Ende der 70er kennengelernt haben, festgebissen haben….

Es soll ja diese bestimmte Spezies von Rockfans geben, die sich am klassischen Hardrock, so wie wir ihn seit Ende der 70er kennengelernt haben, festgebissen haben. Und die Anzahl dieser Fanschicht ist gar nicht mal so klein (vor allem in Japan).
Neben vielen Urgesteinen wie Magnum, Glenn Hughes, Ted Nugent, UFO und Uriah Heep gibt es vor allem auch viele bandlose Musiker, die in diesem, von bösen Zungen als furztrocken, altbacken oder gar langweilig bezeichneten Stil ihre Passion gefunden haben. Es käme wohl einem Verrat an der eigenen Vergangenheit gleich, wenn Musiker wie Gary Barden (Ex- MSG, Praying Mantis), Bernie Torme (Ex- Gillan, Ozzy Osbourne) oder Don Airey (Ex- Ozzy Osbourne, Whitesnake, Gary Moore) heutzutage versuchen würden hip zu klingen. Wenn also solch gestandene Musiker zusammen ein Album aufnehmen, klingt es genau so wie die oben beschriebene Fanschicht es hören möchte.

Wer also von der Band SILVER trotz des gleichnamigen Debüts erst durch dieses Review das erste Mal hört, weiß jetzt was ihn erwartet. Irgendwelcher Kritik am Handwerk oder der Produktion von Silver Machines wird allein durch die Erfahrung der Musiker von vorneherein der Wind aus den Segeln genommen. Was also macht dieses Album besonders? Die Antwort: NICHTS! Dream Machines ist ganz nett, aber auch nicht mehr. Mir fehlt eindeutig die Exzentrik in der Musik. Das Besondere, dass in vielen anderen Bands Individualisten wie Michael Schenker, Ozzy Osbourne, Mick Box oder Tony Clarkin ganz selbstverständlich mitbringen. Kein Song besitzt den Reiz des Einzigartigen. In SILVER fehlt der Leader of the pack, der durch seine zu jeder Sekunde spürbare Präsenz im Stil der Musik das Leben einhaucht. Da hilft auch nicht die Unterstützung von Doro Pesch und Andreas Bruhn (Ex-Sisters Of Mercy) beim Songwriting. Ich kann Dream Machines echten Liebhabern dieses Genres empfehlen, wer jedoch eine Stilblüte erwartet, wird enttäuscht. Dafür ist die Konkurrenz an qualitativ besseren Alben zu groß. Gab es da nicht auch ein Sprichwort, das man für SILVER etwas umdeuten kann? Reden ist Silber, Schweigen ist Gold…. na ja oder so ähnlich…

Jens Koch

Spielzeit: 48:01 Min.

Line-Up:
Gary Barden
Bernie Torme
Don Airey
Michael Voss
Marco Minnemann

Produziert von Michael Voss
Label: Point Music

Tracklist:
01. Silver Dream Machine
02. Head Or Heart
03. Chains
04. Never Again
05. Forever
06. Banished
07. Lovin You
08. Far Below Zero
09. Found Me Another One
10. She Came

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