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SEVEN SISTERS OF SLEEP: Ezekiel´s Hags

Mit "Ezekiel´s Hags" mausern sich SEVEN SISTERS OF SLEEP zu den festen Genre-Größen, an denen dieses Jahr kein Weg vorbeiführen wird.

Nun hat es auch die ehrwürdigen A389 Recordings hart erwischt. Aufgrund finanzieller Schwierig­keiten sah sich das Label aus Maryland gezwungen, gleich mehrere Zugpferde an größere Platten­firmen abzugeben, um damit die anstehenden Veröffentlichungen doch noch zu realisieren. Und so landete die südkalifornische Ausnahmeband SEVEN SISTERS OF SLEEP auf dem Roster von Relapse Records, wo sie in diesem Jahr mit ihrem insgesamt dritten Langeisen debütiert.

SSOS bieten seit jeher einen brutalen und intensiven Mix aus Sludge, Hardcore Punk und Death­grind, welchen man bezogen auf die Bands als einen Bastard aus dem unheiligen Liaison zwischen THOU bzw. GRIEF und NAILS bzw. FULL OF HELL beschreiben könnte. Man muss hier kein Hellseher sein um zu ahnen, über welch ein Zerstörungspotential das fertige Produkt verfügen wür­de. SSOS ist freilich weder die erste noch die einzige Band der Gegenwart, die den tonnenschweren Sludge/Doom Metal mit rasenden Grind-Parts verkuppelt – CLINGING TO THE TREES OF A FO­REST FIRE bzw. ihre Nachfolge-Band VERMIN WOMB machen das auch gerne, doch SEVEN SISTERS OF SLEEP ist meiner Meinung nach mit Abstand die kompromissloseste und bösartigste von den allen.

Es ist schwierig Ezekiel´s Hags in Worte zu fassen, aber die elf Tracks, die sich auf der Scheibe befinden, sind in der Lage alles zu annihilieren, was mit denen in Kontakt kommt, den Hörer inklusive. Solch eine gelungene Synthese aus monolithischer Heavyness, die sich nicht hinter der von WITH THE DEAD oder CONAN zu verstecken braucht, und an Hysterie grenzender Aggression habe ich seit INDIANs From All Purity nicht mehr gehört. Ezekiel´s Hags übertrifft schlichtweg alle Erwartungen, stellt alle Vorgänger locker in den Schatten und wischt mit denen den Boden auf.

In Sachen Songwriting haben die fünf Freunde massiv zugelegt, was auch damals mein größter Kritikpunkt an den beiden Vorgängern gewesen ist. Auf Ezekiel´s Hags wird offener zu Werke ge­gangen und die Songs variieren mehr, jedoch ohne dass der SEVEN SISTERS OF SLEEP-Vibe irgendwo verloren geht. Es findet sich für jeden was: vom Sludge/Doom in Reinkultur (War Master, Prey) über Midtem­po-Kracher (Brother´s River) bis hin zur Grindcore-Raserei (Jones). Etwas abseits steht dabei der zehnminütige Behemoth Bastard Son, der zwar nicht ganz neu ist (erschien bereits vor drei Jahren auf der Split EP mit SHAMAN´S OWL), fügt sich jedoch nahtlos ins Album ein und demonstriert eindrucksvoll die stilistische Bandbreite der Band – CEPHALIC CARNAGE wären auf jeden Fall stolz auf die Jungs.

Diese Platte hat für mich faktisch keine Schwachstellen. Musikalisch großartig, produktionstech­nisch einwandfrei, denn trotz mehrwöchiger Dauerrotation weist das Album immer noch keine Ab­nutzungserscheinungen auf. Mit Ezekiel´s Hags mausern sich SEVEN SISTERS OF SLEEP zu den festen Genre-Größen, an denen dieses Jahr kein Weg vorbeiführen wird.

Anspieltipps: Gutter, Prey, Sacred Prostitute, Ud-Nun und Bastard Son

Veröffentlichungstermin: 05.02.2016

Spielzeit: 49:00 Min.

Line-Up:
Tim McAlary – lyrics and vocals
Brock Elmore – guitar
Eddie Bermudez – guitar
Brian Thomas – drums and upright bass
Chip Blake – bass

Produziert von Paul Miner
Label: Relapse Records

Homepage: https://sevensistersofsleep.bandcamp.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/sevensistersofsleep

Tracklist:
1. Jones
2. Denounce
3. Gutter
4. Plateau
5. Brother´s River
6. Prey
7. Third Season
8. Sacred Prostitute
9. Ud-Nun
10. War Master
11. Bastard Son

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