SEVEN OF NINE: Liquid Universe

Borg Metal

Nach dem atmosphärischen Intro “Liquid Universe” folgt mit “Colors” ein Track, der zunächst mit seinem Groove und den quitschenden Gitarren vermuten lässt, dass SEVEN OF NINE genau in die MACHINE HEAD-Kerbe ihre Initialen schlagen.

Allerdings setzt alsbald die Elektronik, sprich das Keyboard, ein und gibt dem Sound der Schwaben gleich einen ganz anderen Drive. Borg Metal, so nennt der Fünfer mit den komischen Pseudonymen seine musikalische Marschrichtung. Ja, könnte man so stehen lassen, denn in den recht modernen riffbetonten Stücken kommt des öfteren eine futuristische Atmosphäre auf, die allerdings nicht an die Vorreiter, wie z.B. FEAR FACTORY oder THE KOVENANT heran reicht. SEVEN OF NINE fabrizieren ihren Borg Metal überwiegend sehr rhythmuslastig; nahezu als tanzbar kann die Mucke eingestuft werden. Großartige Riffakrobatiken bekommt der Hörer nicht zu Ohren. Dafür einen sehr tighten Schlagzeuger (wobei oftmals die Erinnerungen an einen Drumcomputer wach werden) und einfach strukturierte Songarrangements, bei denen man nicht großartig das Gehirn einschalten muss, sondern seinen Körper in ekstatischen Bewegungen zucken lassen kann. Das ist eben auch das Manko an den 10 Tracks (inkl. Intro) von „Liquid Universe“. Sie orientieren sich fast allesamt nach einem bestimmten Strickmuster und auf Dauer laufen die Ergüsse förmlich an mir vorbei. Auch mit den Vocals von Frontmann AP709 kann ich mich nicht so recht anfreunden. AP709 besitzt zwar eine ordentliche, kräftige Stimme, die jedoch nicht vollständig ausgereift ist und der es an Eigenständigkeit fehlt. Zu oft erinnerten mich die Gesangslinien an die von „Liquid Universe“-Produzent Alex Krull (ATROCITY) zu „Werk 80“-Zeiten. Zufall oder Absicht? Zumal sich Alex Krull auch um das Management der Band kümmert. Ich schätze eher mal Zufall und möchte hiermit niemandem etwas unterstellen.

SEVEN OF NINE packten mit „From Out Of Nowhere“ eine Coverversion von FAITH NO MORE auf ihr Debütalbum, dass zwar sehr interessant arrangiert wurde, aber zu keinem Zeitpunkt das Flair des Originals erreichen kann.

Trotz all den genannten Kritikpunkten ist „Liquid Universe“ unterhaltsam, sehr gut produziert und besitzt ordentliche Ansätze, wie etwa „Colors“, „Crisis“ oder „Primates“. Jedoch auch einige Durchhänger. Checkt einfach mal den tanzbaren, modernen, groovigen Borg Metal an und entscheidet selbst.

Veröffentlichungstermin: 19.05.2003

Spielzeit: 49:33 Min.

Line-Up:
AP709 – guitars, vocals

JW709 – guitars

GW709 – bass

TS709 – keys

TZ709 – drums

Produziert von Alexander Krull
Label: Generation Records

Hompage: http://www.7of9-band.de

Tracklist:
Liquid Universe

Colors

No Moon

Assimilation

Kept Inside

Crisis

I Did Not Die

Primates

From Out Of Nowhere

Never Me

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