SEVEN GATES: The Good And The Evil

Melodic Speed mit wirklich weniger Klischees als üblich – lasst euch nicht vom Opener abschrecken!

Sonderlich originell klingen die Italiener von SEVEN GATES anfangs nun wirklich nicht und im sehr plakativen Opener Message To The Stars werden so ziemlich alle Klischees verbraten, die man im allgemein inzwischen als Power Metal bezeichneten Melodic Speed verbraten kann. Eigentlich schade, zeigt nämlich Vengeance danach doch gleich ziemlich deutlich, dass die Band auf ihrem zweiten, hier mit Bonustrack (ein soundlich deutlich schwächer klingender Demosong) wieder veröffentlichten Album The Good And The Evil mehr kann, als alten Kram neu aufzuwärmen. Der erwähnte Titel hat deutlich mehr Eier in der Hose, klingt ganz und gar nicht süßlich und die rauhe Note im sehr melodischen Gesang von Federico Puleri steht ihm sehr gut zu Gesicht und hebt ihn weit von den Fistelstimm-Legionen ab.
Die größte Stärke der Band liegt darin, zwar extrem eingängige Refrains zu schreiben, aber trotzdem fast immer irgend eine Wendung einzubauen, die einen aufhorchen lässt. Die für mich im Mix etwas zu leise geratenen Klampfen verbraten schöne Riffs und melodische und nie in Selbstdarstellung ausartende Soli, die Keys fügen sich mit feinen Arrangements ebenfalls sehr gut ein. Wenn SEVEN GATES etwas mehr auf´s Gas treten, wie z.B. beim Anfang bei The Dragon Kiss, dann triften sie ab und an auch mal etwas in die alte Tralala-Kiste ab oder legen auch mal eine Schippe zu viel Bombast auf, letzten Endes ist das aber effektiv mehr Ausnahme als Regel und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich spätestens mit dem nächsten Album davon frei geschwommen haben werden.
Einen Kritikpunkt muss ich trotzdem noch anbringen. Dass die Drums nicht ganz natürlich klingen wird wahrscheinlich fast jedem sofort auffallen, aber auch so hätte man mehr rausholen müssen. Vor allem die Bassdrum klingt dermaßen unecht und nach Nähmaschine, dass es einen richtig schmerzt, da ist selbst bei extremem Geldmangel mehr drin.
Trotzdem, was produktionstechnisch teilweise in den Sand gesetzt wurde wird mit wirklich gutem bis sehr gutem Songmaterial wettgemacht und sollte keinen enttäuschen, der sich in diesem Stil zuhause fühlt.
Da es sich bei The Good And The Evil wie bereits erwähnt um einen Re-Release handelt, der ursprünglich bereits vor fünf Jahren eingespielt wurde, hat sich inzwischen Einiges bei der Band getan – leider auch was das Besetzungskarusell angeht. Laut Infos auf der Homepage sollte das dritte Album eigentlich auch schon bald zu erwarten sein, ich bin gespannt wie sich SEVEN GATES inzwischen weiter entwickelt haben.

Veröffentlichungstermin: 19.10.2009

Spielzeit: 54:10 Min.

Line-Up:
Federico Puleri – vocals
Marco Moroni – guitar
Tommaso Vitali – guitar
Simone Vermigli – bass
Fabrizio Marnik – keys
Lorenzo Innocenti – drums

Produziert von SEVEN GATES & Frank Andiver
Label: IceWarrior Records/Rock It Up Records

Homepage: http://www.sevengates.it

MySpace: http://www.myspace.com/sevengatespage

Tracklist:
01. Message To The Stars
02. Vengeance
03. I Don´t Believe
04. The Dragon Kiss
05. Ride The Wild
06. Freedom
07. Cry Of Efestus
08. Honour And Pride
09. 17
10. Burning Clouds
11. Dream Or Nightmare (Demo/Bonus Track)

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