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SCUMBUCKET: Sarsaparilla

Vierzig große Minuten für alle, die noch an den herben Alternative Rock und an Indie mit Eiern glauben
Fenster auf, es ist Frühling. Zumindest im Herzen. Und was passt besser zum Frühling, als eine ordentliche Rockplatte? Eben. Als hätten SCUMBUCKET auf das Ende des viel zu langen Winters gewartet, kommt nun nach fünfjähriger Durststrecke Sarsaparilla – das Remake von Heliophobia nicht eingerechnet – das mittlerweile siebte Album der drei Haudegen ans Tageslicht und haut dir eine Wagenladung erstklassiger Songs um die Ohren. Prädestiniert dafür, um den Tag zu genießen. Aber nicht dass du denkst, das wäre eine oberflächliche Angelegenheit. Denn SCUMBUCKET haben immer wieder dramatische Wendungen parat, da wird es wie im Übersong Con Moto und im abschließendem Pray For The Devil Ray mal etwas melancholischer, dann keimt in Kennedy´s Blues die Schwermut einer ganzen Generation auf, auch durch Dylan Kennedys großartigen Gesang in diesem Stück. Aber die drei Haudegen haben auch eine Menge ultracooler Hits parat, die mit treffsicheren Riffs und verflucht guten, kühlen Gesangslinien mit Seele die Hütte zum Einsturz bringen. Egal ob schnörkellose Rocksongs wie Staring At Open Skies, der Hit The Really Nasty People Game, Fear Falls On Deaf Ears oder die ultimative Verneigung vor AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD Call Me Anyone, hier gibt es Musik für den Bauch und das Köpfchen. Trotz der recht simplen Basis gibt es in allen Nummern viele Details, die Sarsaparilla eine Tiefe geben, die es im Alternative Rock nur selten gibt, auch wenn in der zweiten Hälfte das Album mit Billy Rubin und Recoil einen kleinen Durchhänger hat.

SCUMBUCKET haben ansonsten tolle Riffs auf Lager und wissen diese auch gut darzubieten. Dazu kommt eine sehr schnörkellose, aber unheimlich gut groovende Rhythmusfraktion, die Bandchef Kurt Ebelhäuser die Gelegenheit gibt, sich ordentlich auszutoben. Und gerade in Sachen Gesang macht ihm niemand was vor, da ist Seele drin, aber gleichzeitig eine unwiderstehliche Coolness. Erweitert wird Sarsaparilla durch Keyboards, Trompeten und Posaunen, sowie einem schönen Chor. Natürlich haben SCUMBUCKET auch eine hervorragende Produktion parat, Meister Ebelhäuser selbst hat eine Wand gezimmert, durch die es kein Durchkommen gibt. Da haut dich die Gitarrenwand um, der Bass wummert pausenlos und das Schlagzeug prügelt dich wach, selbst wenn du im Koma liegst. Das Fazit zu Sarsaparilla ist eigentlich ganz kurz: Ein Haufen Knallersongs, toll gespielt, toll aufgenommen und auch optisch sehr schön gestaltet. Das geht ins Ohr und ins Blut, das infiziert und macht Spaß. SCUMBUCKET bieten vierzig große Minuten für alle, die noch an den herben Alternative Rock und an Indie mit Eiern glauben.

Veröffentlichungstermin: 16. April 2010

Spielzeit: 40:00 Min.

Line-Up:
Kurt Ebelhäuser – Guitar, Keyboards, Vocals
Dylan Kennedy – Bass, Vocals
Michael Fritsche – Drums, Vocals

Produziert von Kurt Ebelhäuser
Label: Noisolution

Homepage: http://www.scumbucket-music.com

MySpace: http://www.myspace.com/scumbucketmusic

Tracklist:
1. Staring At Open Skies
2. Con Moto
3. Spitting Seed
4. Kennedy´s Blues
5. The Really Nasty People Game
6. Call Me Anyone
7. Billy Rubin
8. Recoil
9. Fear Falls On Deaf Ears
10. Be A Jo
11. Pray For The Devil Ray