SCHARBOCK: Scharbock [EP] [Eigenproduktion]

SCHARBOCK sind eine weitere Band die gnadenlose Härte mit deutschen Texten vermischt und dabei eigentlich ganz gut wegkommt.

SCHARBOCK sind eine weitere Band die gnadenlose Härte mit deutschen Texten vermischt und dabei eigentlich ganz gut wegkommt. Die vier Kompositionen sind druckvoll und voller Groove. Moderner Metal mit wuchtigen Riffs, soliden Grundgerüst und Hardcore-Abgehparts, die auch teilweise vom NuMetal inspiriert sein könnten. In diese Schublade gehören die Geislinger aber trotz der hüpfbaren Parts auf keinen Fall. Zudem hört man hier und da immer mal wieder MACHINE HEAD oder SEPULTURA heraus, aber wenn SCHARBOCK klauen, dann von so vielen Bands, dass es sehr gekonnt ist. Mit den stumpfen, kantigen Songs drücken die Deutschen geradlinig nach vorne, untermauert von den ebenso geradlinigen Texten. Das heftige Brüllen der beiden Sänger klingt krank und düster, lässt einen aber die Worte oft noch verstehen – mal zum Vorteil, mal zum Nachteil der Band. Verse, wie Ich bin der Schwarze Mann, schau, was ich kann. oder Ich hab voll den Hass, mich kotzt alles an sind keine lyrischen Perlen, aber trotzdem machen eben diese trivialen, oft umgangsprachlichen Zeilen die Band zu einem gewissen Grad aus. Die Refrains sind oft nur erbarmungslos gebrüllt Worte, die auch gleichzeitig die Tracktitel stellen und SCHARBOCK kurz und prägnant beschreiben: Schock, Tollwut oder einfach nur Krank setzen primitive, aber deutliche Zeichen in einer Musikwelt, wo viele Bandnamen aus mehr Worten bestehen, als die Tracklist dieser EP.
SCHARBOCK (was übrigens die mittelalterliche Bezeichnung für Skorbut ist) haben mit dieser Scheibe ein kleines Stück eigenwilliges Musik geschaffen. Massen-unkompatibel und mit Wiedererkennungswert – zwar noch ein gutes Stück vom wirklichen Achtungserfolg entfernt und vor allem 100% Geschmackssache, aber dennoch ein Stück Musik, das man nicht schulterzuckend beiseite fegt.

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 16:06 Min.

Line-Up:
Heiko Bölstler – Gitarre
Andreas Nille- Bass
Claudio Buonanno – Schlagzeug
Steffen Hund – 1. Gesang
Oliver Sander – 2. Gesang
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.scharbock.de

Tracklist:
01. Schwarzer Mann
02. Schock
03. Tollwut
04. Krank

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