SCHARBOCK: Geißel der Menschheit [Eigenproduktion]

Neue Deutsche Härte mit Einflüssen von Death Metal, über Metalcore-Parts bis hin zu Hardcore und Thrash.

SCHARBOCK – was bitte? Nach ein wenig hin und her suchen hab ich die Erklärung auch schon gefunden: SCHARBOCK ist der altertümliche Begriff für Skorbut, einer Vitaminmangelerkrankung, bei der dem Erkrankten zuerst das Zahnfleisch weg fault, dann die Zähne ausfallen, es zu Entzündungen, Blutungen und schließlich zum Tod kommt. Na klasse, und das ist jetzt also der Bandname von fünf jungen Männern aus Geislingen, die sich in Sachen Neue Deutsche Härte einen Namen machen wollen. Sieht man dazu noch den Namen des Debüts, Geißel der Menschheit, kann zu 100 Prozent von krankem Scheiß ausgegangen werden.

Und ich meine damit kranken Scheiß im positiven Sinne, denn diese Platte geht derbe in die Fresse. Schmerz, Aggressionen, Glaubenstod und Massaker – so die Titel der vier Songs. Schmerz und Leid werden deine Freunde sein… das geht ja schonmal gut los. Frontmann Chris klingt hier bereits wie Fürst Luzifer persönlich und rotzt die Gesangsfetzen nur so heraus. Schön diabolisch geht es auch weiter: Mein Kopf schreit nach frischem Blut – ich mach dich kalt – in dem Song Aggressionen stecken pure Wut und Hass, bestens geeignet zum Abreagieren. So geht es auch weiter. Der krasse Höhepunkt kommt zum Schluss: In Massaker metzelt sich ein Wahnsinniger durch eine Menschenmenge und erschießt sich am Ende selbst. Dieser Song hat eine solche Intensität, dass man schon fast glaubt, die Jungs seien Hobby-Amokläufer, die bald durchdrehen werden. Ich hoffe einfach mal, dass die fünf Bandmitglieder einen Hang zu Horrorfilmen haben, denn eine so perfekte Steigerung bis zum Tod hab ich selten in einem Song erlebt.

Seit 2004 stehen die fünf Herren zusammen auf der Bühne und seit dem letzten Jahr stabil im aktuellen Line-up. Im Jahr 2005 legten sie bereits ein selbstbetiteltes Demo vor. Geißel der Menschheit ist aber das offizielle Debüt von Scharbock.

Stilistisch lässt sich die Band sehr schwer einordnen. Von Death Metal Elementen, über Metalcore-Parts bis hin zu Hardcore und Thrash-Einflüsse ist auf der Platte alles zu finden. Kompliment Jungs: Das habt ihr klasse gemacht. OOMPH! können da in Sachen Härte nicht mithalten, zumal dies eine Eigenproduktion ist. Massentauglich ist diese Musik keinesfalls, aber das ist auch gut so.

Veröffentlichungstermin: April 2008

Spielzeit: 15:31 Min.

Line-Up:

Chris – Gesang
Timo – Gitarre
Heiko – Gitarre
Andreas – Bass
Claudio – Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.scharbock.de

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/scharbock

Tracklist:
01. Schmerz
02. Aggressionen
03. Glaubenstod
04. Massaker

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