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RAGE: Wings Of Rage

RAGE haben trotz einiger mittelprächtiger Scheiben bisher noch mit jedem Line Up geile Alben veröffentlicht. “Wings Of Rage” ist eines davon!

RAGE haben in ihrer langen Geschichte einen riesigen Haufen Alben veröffentlicht. Nicht alle davon waren Highlights, aber ein wirklich so richtig schlechtes Album haben Peavy und seine Mannschaft eigentlich nie veröffentlicht. Und egal welches Line Up Peavy gerade so um sich geschart hat, für den einen oder anderen Kracher war noch jedes davon verantwortlich. Seit 2015 gibt es nun also mal wieder eine runderneuerte Version von RAGE und “Wings Of Rage” ist tatsächlich das erste Album dieses Line Ups, welches den Weg zu mir gefunden hat. Um genau zu sein mein erstes Album seit dem 2012er Scheibchen “21”, welches zu den schwächeren Momenten der RAGE-Diskographie zählt und mein Interesse an der Band arg abkühlen ließ. Nun hat der Gott des Schicksals aber “Wings Of Rage” an mein Ufer gespült. Können Peavy und seine Angestellten mich im Spätherbst der Bandgeschichte noch mal auf ihre Seite ziehen?

Kaum jemand kombiniert Härte und Melodik so gut wie RAGE in Topform

Sie können, soviel sei schonmal verraten. Vom ersten Ton an zeigen RAGE auf “Wings Of Rage”, dass sie, wenn sie wollen, immer noch zu den besten Power Metal-Bands zählen, die es gibt. Kaum einer anderen Band gelingt es so gut, knallharte Riffs und super eingängige Melodien miteinander zu erstklassigen Songs zu verschmelzen wie RAGE in Topform. Und zu dieser läuft das Trio gleich zu Beginn auf. “True” ist eine absolut typische Up Tempo Nummer mit harten Strophe und melodischem Refrain, garniert von Peavy, der zwischen seinem klassischen Gesang auch mal ein paar aggressive Knurrer einstreut. Ein guter Sänger ist der Mann natürlich immer noch nicht, doch die Leidenschaft ist immer noch da, das hört man sofort und das machte auch schon immer den Charme seines Gesangs aus.

Mit Marcos Rodríguez hat Peavy mal wieder einen echten Könner zu RAGE geholt

“True” geht nahtlos über in “Let Them Rest In Peace”, das mit recht modernem Riffing daher kommt, welches sich aber wunderbar in den klassischen RAGE-Sound integriert. RAGE sind zu lange dabei, um nach bald vier Dekaden einen auf old schooliger als old school zu machen. Stattdessen schaffen sie den Spagat, klassischen Power Metal in einer zeitgemäßen Version zu spielen. Nach drei weiteren erstklassigen, puren Power Metal-Stücken gibt es einen Ausflug in die orchestral verstärkten Gefilde der Band. RAGE waren ja in Sachen ‘Metal trifft auf Klassik’ schon recht früh dabei und zeigen auch hier ihre ganze Klasse. Bei den drei Songs plus Intro greifen Band und Orchester perfekt ineinander. Besonders das hymnische “Shine A Light” ist große Klasse. Das Sahnehäubchen auf der Orchester Metal-Torte sind die epischen Soli von Marcos Rodríguez, der hier sein ganzes Talent zeigen kann. Da hat Peavy mal wieder einen echten Könner an Land gezogen.

“Wings Of Rage” ist typisch RAGE, klassisch, trotzdem zeitgemäß und verdammt gut!

Nach dem ‘Metal meets Klassik’-Intermezzo geht es wieder mit geballter Riff-Power weiter und zwar erstmal in Form einer Neueinspielung des Bandklassikers “Higher Than The Sky”, hier etwas pseudo-modern “HTTS 2.0” getauft. Braucht man das? Muss man das? Die neue Version klingt nach einer zeitgemäßen Neuinterpretation und eine ganze Ecke heavier als das Original. Den letzten Teil des Refrains (“sky, sky, sky!”) keift Peavy deutlich aggressiver. Kann man machen, mir gefällt’s und es nimmt dem Original ja nichts weg. Mit “Blame It On The Truth” folgt ein weiterer, kurzer, knackiger Feger, bevor das etwas vertracktere “For Those Who Wish To Die” den Schlusspunkt setzt. “Wings Of Rage” bietet eine knappe Stunde RAGE in Bestform. Zwei, drei Songs können vielleicht nicht das Niveau des restlichen Materials halten, sind dabei aber immer noch grundsolide. Demgegenüber stehen einige kapitale Hits, sodass “Wings Of Rage” insgesamt ein richtig starkes RAGE-Album mit erstklassiger, fetter Produktion ist. Alles richtig gemacht, Peavy!

Veröffentlichungsdatum: 10.01.2020

Spielzeit: 54:42

Line Up:
Peter “Peavy” Wagner – vocals, bass
Vassilios “Lucky” Maniatopoulos – drums
Marcos Rodríguez – guitars

Label: Steamhammer/SPV

Bandhomepage: http://www.rage-official.com/
Facebook: https://www.facebook.com/RageOfficialBand/
Bandcamp: https://rageofficial.bandcamp.com/

RAGE: „Wings Of Rage“ Tracklist

01. True (Video bei YouTube)
02. Let Them Rest in Peace (Video bei YouTube)
03. Chasing The Twilight Zone
04. Tomorrow
05. Wings Of Rage
06. Shadow Over Deadland (The Twilight Transition)
07. A Nameless Grave
08. Don’t Let Me Down
09. Shine A Light
10. HTTS 2.0
11. Blame It on The Truth
12. For Those Who Wish To Die

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