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PAGANIZE: Evolution Hour

Oberklasse-Powermetal aus Norwegen mit Trym (EMPEROR, ZYKLON) am Schlagzeug. Gut von vorne bis hinten, allerdings ohne dass sich Suchtpotential einstellt.

Das ist Power-Metal ganz nach meinem Geschmack: kraftvoll, ambitioniert, mit variablem Gesang ausgestattet, der von mittelhohen Melodien bis zu kräftigen Screams ein breites Spektrum umfasst, hochwertige Instrumentalarbeit, viele gut integrierte Feinheiten, ein Songwriting, das sehr direkt ausgefallen ist, gleichzeitig aber auch viele Vertracktheiten in sich birgt und einer ausgewogene Mischung aus Melodie und Härte.
Die Norweger PAGANIZE haben ihre Hausaufgaben gemacht und präsentieren ein Debütalbum, das aufhorchen lässt. Die Band bringt hervorragende Voraussetzungen mit und trotz dass am Schlagzeug mit Trym (EMPEROR, ZYKLON) ein Black-Metal-Promi sitzt, dessen Name man auch gerne werbewirksam einsetzt, versucht man sich an keinen stilbrechenden Experimenten. Das verschafft Evolution Hour ein zusätzliches Plus an Echtheit – eine weitere herausragende Eigenschaft dieses Albums.
PAGANIZE würde man ohne Bedenken auch eine US-amerikanische Herkunft abnehmen, man versucht nicht zwanghaft, sich dem europäischen Publikum anzubiedern, sondern setzt stattdessen auf Stilsicherheit. Und diesen Stil beherrschen die Norweger auch ohne Frage, Stücke wie der Opener The Hour oder der hochmelodische Rausschmeißer Mary Kings Close sind echte Punktlandungen, die hängen bleiben und beim Zielpublikum auf offene Ohren stoßen dürften. Die gefühlvolle Gitarrenarbeit und Gesangsmelodien runden den hervorragenden Gesamteindruck ab.
Doch wie so oft fehlt auch PAGANIZE der notwendige Mut zur Eigenständigkeit. Grundsolides Oberklassen-Handwerk wird hier geboten, dem die wirklich herausragenden Momente aber fehlen. Das macht PAGANIZE zu keiner schlechten Band, absolut nicht. Evolution Hour hört man sich von vorne bis hinten liebend gern an. Nur echtes Suchtpotential will sich nicht einstellen und das Gefühl, man würde etwas Elementares verpassen, würde man dieses Album nicht kennen. Bei anderen Acts wäre das sicherlich ein absolutes K.O-Kriterium. Da PAGANIZE ansich aber überzeugend sind, bleibt Evolution Hour für Genrefans interessant.

Veröffentlichungstermin: 23.10.06

Spielzeit: 59:58 Min.

Line-Up:
Trym – Drums
Geir Helge Fredheim – Vocals
Thomas Rokne – Guitar
Stian Mausethagen – Guitar
Tor Seltveit – Bass
Label: Candlelight Records

Homepage: http://www.paganize.no

Tracklist:
1. The Hour
2. Concience
3. Dark
4. Hollow
5. Turn of the Tide
6. The Wraith
7. Divinity in Vain
8. Blind Eyes
9. Mary King´s Close
10. Blind Eyes

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