OBLIGATORISK TORTYR: Aterförödelse

OBLIGATORISK TORTYR, NASUM, eine Stichelei und eine Neurose vom Captain.

Keine Ahnung, ob es euch interessiert, aber mir egal, ich erzähle es trotzdem. OBLIGATORISK TORTYR haben damit zu tun, ebenso wie NASUM. Vor vielen Jahren, als das Debütalbum von OBLIGATORISK TORTYR erschien, erblickte auch Human 2.0 das Licht der Welt. Obligatorisk Tortyr habe ich zwar nie gehört, aber in einem Interview bezeichneten die drei Schweden ihre nun zurecht legendären Landsmänner als überbewertet. Das muss man sich mal vorstellen. Frechheit. Logischerweise kam mir das damals wie eine persönliche Beleidigung vor, weshalb ich OBLIGATORISK TORTYR stets verschmähte, auch wenn ich den Bandnamen irgendwie cool fand. Dieser dämliche Hirnkrieg verfolgte mich sieben Jahre lang und deshalb ist Aterförödelse, das zweite Album der Grindcore-Truppe aus Uddevalla, jetzt quasi Chefsache.

Dieser Zweitling sieht viel mehr aus, wie ein Punk-Album und punkig geht er in der Tat auch ein wenig zur Sache. Der Grind dieser schrägen Truppe ist durchzogen von Crust, Punk und ein wenig Death Metal, klingt über weite Strecken typisch schwedisch, aber ist deutlich angehaucht von der alten Schule. Alteingesessene Hörer werden dennoch vielleicht das Gesicht verziehen, wenn sie die schrägen Riffs hören, aber das gibt der Scheibe ihren Reiz. Spaßig klingt der Mix trotz der deutlichen Wut, irgendwie macht das Album Laune. Zwar gibt es einige Songs, die gleich klingen, aber Abwechslung bieten Gitarrist Jens Kjerrström und seine Mannen durchaus, wie Järnnäre mit seinen Speed Metal-Riffs und den kurz eingestreuten Techno-Beats zeigt. Übrigens, wenn man genauer hinhört, solche Riffs gibt es mehr als nur einmal auf dem Album zu hören.

Wenngleich über den Zeitraum von mehr als anderthalb Jahren aufgenommen, passt das Material wunderbar zusammen. Stilbrüche gibt es keine zu vermelden, auch keine Ausrutscher. Die 26 Songs sind alle auf einem ähnlichen Level angesiedelt und machen allesamt Spaß. Doch auch wenn die Musiker beherzt zulangen, wirklich gut an ihren Instrumenten sind und auch gute Gesangsleistungen zeigen, so richtig intensiv und mitreißend wird Aterförödelse zu keiner Sekunde. Vielleicht wegen der etwas drucklosen Produktion, vielleicht weil der Band die endgültige Ernsthaftigkeit fehlt. Skandinavischer Grindcore ist ein Markenzeichen, aber OBLIGATORISK TORTYR können dem Vergleich zu NASUM, GADGET oder ROTTEN SOUND nicht standhalten und werden somit nicht zu neuen Aushängeschildern dieser Stilistik. Wer einen schnellen grindigen Snack sucht, ist mit diesem Album aber wirklich gut beraten. Und eines sag ich euch: Das Riff in Skiftnycklar ist geklaut von NASUMs Fury. Da habt ihrs!

Veröffentlichungstermin: 23. November 2007

Spielzeit: 38:00 Min.

Line-Up:
Jens Kjerrström – Vocals, Guitar
Viktor Helge – Bass, Vocals
Stefan Karlsson – Drums

Produziert von Stefan Karlsson
Label: Power It Up

Homepage: http://www.obligatorisktortyr.com

Email: info@obligatorisktortyr.com

Tracklist:
1. Död & förintelse
2. Life is Fucked
3. Misär
4. Fjättrad
5. Illusionen av frihet
6. Slit Wrists
7. Ett anständigt liv
8. Järnnäre
9. Mellar hopp & förtvivlar
10. Bloodthirst & Hate
11. Döders svarta vingar
12. Peel off the Remains
13. Mer vald
14. Under ytar
15. Utrotning närmar sig
16. Dödsorganism
17. Total katastrof
18. En annar verklighet
19. Alltdeformeras
20. Nekrosniffning av kremerat kadaver
21. Döda allt
22. Ännu enannar verklighet
23. Relic
24. Broarna bränns
25. Skulptur
26. Skiftnycklar

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