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NORTHLANE: Mirror’s Edge [EP]

NORTHLANE halten ihre EP “Mirror’s Edge” mit Abwechslunsgreichtum und Gastauftritten frisch, so dass die manchmal simplen Gitarren kaum ins Gewicht fallen.

Wir müssen lernen zu akzeptieren, bevor wir wachsen können. Reflexion und Introspektive sind wohl die Schlüsselwörter im Falle von „Mirror’s Edge“ – einem Versuch, mit dem Bisherigen abzuschließen, um nach vorne zu schauen. Es sind persönliche Themen, die NORTHLANE-Sänger Marcus Bridge anspricht, die aber auch musikalisch Resonanz finden: Denn den letzten Blick zurück setzen die Australier musikalisch ähnlich vielfältig um, wie es ihre Karriere vermuten ließe.

Star der EP sind diesmal abseits der drei Gastauftritte eindeutig die Synthesizer, die über 23 Minuten eine sphärische, teils träumerische Soundscape erschaffen, welche in ihren besten Momenten ein Gefühl der Schwerelosigkeit vermittelt. Dazu trägt sicherlich auch der starke Gesang Ian Kennys (KARNIVOOL) in „Afterimage“ bei, welcher dem Stück einen leichten Prog-Teint verpasst. Selbigen behält sich auch das aggressivere „Miasma“ bei, dessen Djent-Vibes schließlich zur Spielweise für PARKWAY DRIVE-Shouter Winston McCall werden.

NORTHLANE halten “Mirror’s Edge” mit Abwechslungsreichtum frisch

Groovend und abgezockt vereint „Let Me Disappear“ das moderne Synth-/Alternative-Fundament mit 90er Flair, das durch die grungige Produktion nur unterstrichen wird. Leider ist es das einzige Stück, welches vom matschigen, undifferenzierten Mix Will Putneys profitiert: Gerade das Soundkleid ist neben der zumeist arg simplen Gitarrenarbeit der größte Kritikpunkt an „Mirror’s Edge“.

Es spricht daher für NORTHLANE, dass zum Ende der fünf Songs dennoch der positive Eindruck überwiegt. Der Abwechslungsreichtum hält das Mini-Album frisch: Wenngleich die simplen Gitarren hier und da etwas schwächeln, hält die Formation ihre Kompositionen mittels kreativer und manchmal sogar tanzbarer („Dante“) Keyboard-Arrangements am Puls der Zeit. Das ist auch richtig so, denn wenn die Metalcore-Band nach „Mirror’s Edge“ tatsächlich ein neues Kapitel aufschlagen will, ist es mit der bloßen Akzeptanz der eigenen Charakteristika nicht getan. Um wachsen zu können, muss das Bisherige einer neuen, nach vorne gerichteten Vision weichen.

Veröffentlichungstermin: 12.04.2024

Spielzeit: 23:03

Line-Up

Marcus Bridge – Vocals
Jon Deiley – Gitarre, Programming, Drum Pad, Bass
Josh Smith – Gitarre
Nic Pettersen – Drums, Percussion

Produziert von Will Putney

Label: Eigenproduktion

Homepage: https://northlaneband.com/
Facebook: https://www.facebook.com/northlane

NORTHLANE “Mirror’s Edge” Tracklist

1. Mirror’s Edge
2. Afterimage (feat. Ian Kenny) (Visualizer bei YouTube)
3. Miasma (feat. Winston McCall) (Visualizer bei YouTube)
4. Let me Disappear
5. Kraft (feat. Brendan Padjasek)
6. Dante (Video bei YouTube)

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