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NHORIZON: Skydancers

Das Debüt bietet guten Melodic Metal mit progressiven Anleihen und starkem Gesang. Insgesamt ist das Songwriting aber eher durchschnittlich ausgefallen, so dass die Verspieltheit und die Stimme nur bedingt zur Geltung kommen.

Oh du, meine geliebte Metal-Szene! Wie kommt es, dass in den letzten Jahren viele einst geniale Bands immer schlechter wurden, während der einstige Bodensatz der Veröffentlichungsflut zunehmend hörenswerte Arbeit abliefert? Und was soll ich mit einer Band wie NHORIZON anfangen, die genau zwischen diesen beiden Extremen schwebt? Auch wenn das italienische Quintett spielerisch nur sehr gut ist, transportieren sie auf ihrem Debüt doch mehr Seele als etwa das letzte DREAM THEATER-Album. Klar, musikalisch bietet Skydancers wenig Originelles. Melodischer Metal mit progressiven Anleihen und Keyboards, die empfindliche Gemüter als penetrat bezeichnen würden. Doch wo vor einigen Jahren derartige Bands noch schlechte Sänger und unausgereifte Songstrukturen hatten, präsentieren NHORIZON sich als souveräne Einheit mit einer starken Stimme, die ruhige Gefühle ebenso rüberbringt wie kraftvolle Hooklines. Und so mitreißende Instrumentalpassagen wie man sie beim Opener The Skydancer hört, haben STRATOVARIUS schon lange nicht mehr aufgenommen.

Insgesamt ist das Songwriting aber leider eher durchschnittlich ausgefallen, so dass die oben genannten Stärken nur bedingt zur Geltung kommen. Ein Lied wie Surfing Time wird beispielsweise erst gegen Ende so richtig spannend. Und das Uptempo-Instrumental Heaven`s War wirkt mit jedem Anhören mehr wie ein Füller. Ansonsten klingt das Material schön und interessant. Meine Kinnlade habe ich aber die ganze Spielzeit über unter Kontrolle. Am ehesten begeistert mich neben dem gelungenen Titeltrack noch die dynamische Steigerung der Halbballade Remember You, wobei da auch meine Schwäche für Synthesizer-Soli eine Rolle spielt.

Als Ausweg aus der Zwickmühle zu gut um schlecht zu sein, aber zu durchschnittlich um eine klare Kaufempfehlung auszusprechen bleibt mir der Verweis aufs Probehören, falls man gerade Entzugserscheinungen hat, was italienischen Melodic Metal angeht.

Veröffentlichungstermin: 16.11.2009

Spielzeit: 40:54 Min.

Line-Up:

Lorenzo Ticci: Gesang
Massimo Castri: Gitarre
Fabrizio Muratori: Keyboard
Simone Cantini: Bass
Alessandro Brandi: Schlagzeug

Gianmarco Carlini: Schlagzeug (auf dem Album)

Label: My Kingdom Music

Homepage: http://www.nhorizon.it

MySpace: http://www.myspace.com/nhorizon

Tracklist:

1. In The Night
2. The Skydancer
3. The Choice
4. The Secret
5. Heaven`s War
6. Surfing Time
7. Anthem of…
8. Heroes
9. Remember You
10. Ancient Way

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