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NECROTTED: Imperium

NECROTTED müssen keine Kompromisse eingehen, um ihrem harten Fundament die richtige Menge Eingängigkeit beizumischen. “Imperium” ist knackig und kurzweilig, indem es sich keine Scheuklappen anlegt.

Nicht immer waren wir uns zu einhundert Prozent sicher, in welcher Ecke des Death Metal wir NECROTTED nun verorten sollen. „Imperium“ gibt darauf endlich eine ganz entschiedene Antwort: Die Abtsgmünder passen in alle zugleich, was durchaus dem Kredo der Band zu entsprechen scheint. Beschränken will man sich eben nicht von vornherein, weshalb schon der Opener „A Veiled Awakening“ mit einem KATAKLYSM-artigen Groove startet, zu dem sich später eine morbide Lead-Melodie gesellt.

Melodisch knüpft direkt das deutschsprachige „Reich der Gier“ an, wo das Quintett irgendwo zwischen AKREA und HYPOCRISY einen kleinen Hit geschmiedet hat. Dass „Imperium“ für ein so vielseitiges Death-Metal-Werk dennoch erstaunlich zugänglich bleibt, liegt nicht selten an den Refrains, die trotz der zweifellos vorhandenen Härte zuverlässige Ankerpunkte bieten. Doch selbst wenn NECROTTED ein wenig mit der Struktur herumspielen und etwa auf die furiosen Blastbeats in „Sow Sorrow For Victory“ ein getragenes Finale samt schwermütigem Solo folgen lassen, verlieren wir nicht die Orientierung.

NECROTTED müssen für Eingängigkeit nicht ihre Härte opfern

Da Shouter Fabian Fink sowohl kellertiefes Growling als auch gellende Screams mit gehörig Druck versieht, wären die Gastauftritte in „Ignorance Is Fear“ eigentlich überhaupt nicht nötig gewesen. Sinn ergeben die Features von Tomáš (ABBIE FALLS) und DEFOCUS-Frontmann Simon jedoch durchaus, immerhin verbinden NECROTTED hier klassische Death-Metal-Schule mit ein wenig Deathcore-Flair. Gut zu Gesicht steht der Genre-Mix der Band ohnehin, schließlich steht „Imperium“ produktionstechnisch mit beiden Beinen im aktuellen Jahrhundert.

Warum der massive Soundteppich dennoch nicht ermüdet, liegt in Teilen zumindest auch an der kompakten Spielzeit: Eine gute halbe Stunde dauert die Death-Metal-Walze, die uns in dieser Zeit aber immer wieder auf clevere Art und Weise Honig ums Maul schmiert. Die cleane Gitarre im abschließenden „My Reign Come, My Will Be Done“ sei hier genannt, mit der uns NECROTTED zum Finale nochmals ein winziges neues Detail präsentieren. Aus welcher Ecke des Genres dieses Stilmittel nun schon wieder entliehen wurde? Wen kümmert’s, wenn das so entstehende Potpourri selbst knüppelharte Spielrichtungen auf einmal verdammt einladend aussehen lässt.

Veröffentlichungstermin: 22.09.2023

Spielzeit: 56:17

Line-Up

Fabian Fink – Vocals
Philipp Fink – Gitarre
Johannes Wolf – Gitarre
Koray Saglam – Bass
Markus Braun – Drums

Produziert von Philipp Fink und Björn Frommberger (Mix und Mastering)

Label: Reaper Entertainment

Homepage: https://necrotted.com/
Facebook: https://www.facebook.com/NECROTTED

NECROTTED “Imperium” Tracklist

01. A Veiled Awakening
02. Reich Der Gier (Video bei YouTube)
03. Sow Sorrow For Victory (Video bei YouTube)
04. Artificial Truth
05. Ignorance Is Fear (Video bei YouTube)
06. Round X: Freedom V Security
07. Imperator
08. Order Beyond All Bounds
09. My Reign Come, My Will Be Done (Video bei YouTube)

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