MIRZADEH: The Creatures of Loviatar

MIRZADEHs Mucke ist einfach zu lieblich und nett für Black Metal…

Trotz ihres exotischen, persisch anmutenden Namens kommen MIRZADEH nicht aus südlichen Gefilden, sondern aus Finnland. Die Formation hat erst anno 2000 zusammengefunden, nach dem Album Ancient Rites erscheint nun das gut produzierte The Creatures of Loviatar. Obschon das Keyboard-lastige Intro Whispers from Filthy Womb extrem nach AURAL FROST klingt und eine entsprechend kalte Stimmung verbreitet, werden fortan eher Klänge kreiert, die zum Abtauen des schwarzmetallischen Eisschranks verwendet werden könnten.

Ab Precious Death übernehmen eher billig klingende Keyboards das Steuer auf dem The Creatures of Loviatar-Kahn. Mit ihnen werden Songs kredenzt, die garantiert immer auf den glättesten Harmoniepfaden wandeln und diese für keinerlei Experimente verlassen. Dies hat zur Folge, dass die Songs sehr voraussehbar werden und man bisweilen ein Gähnen nicht unterdrücken kann. Das heisere, leise Krächzen von Mirox – der in Witness of Moonlight Mystery auch mal seine Grunzstimme auspackt – vermag ebenfalls keine düstere Atmosphäre herzustellen, denn seine Bestrebungen werden vom allmächtigen Tasteninstrument und seiner Kitschharmoniearmee zunichte gemacht. Trotz vereinzelter Parallelen zu CATAMENIA, an deren Klasse sie nie heranreichen, fällt es so schwer, MIRZADEH noch in die Schublade des getragenen Midtempo Keyboard-Schwarzmetalls zu stecken. Denn spätestens wenn nach einem groovigen, gelungenen Anfang in Louhi`s Legacy das Geklimper wieder ankommt, erinnert man sich mit Grausen an die mit DJ BOBO-Melodien infiltrierten, frühen CREMATORY-Zeiten. Zu allem Überfluss agieren sowohl die Saitenhexer als auch der Schlagzeuger eher im Hintergrund und verzichten darauf, Akzente zu setzen – von einem schlechten Fill in Viper of the Frozen Ground mal ausgenommen.

Am Ende bleibt ein sehr melodiöses, keyboardlastiges Werk, welches bei weitem nicht so düster ist, wie es die Genrebezeichnung vermuten lassen könnte. Dafür hat es bisweilen einen allzu poppigen Anstrich verpasst bekommen und es fehlen stattdessen leider Songs, die einem wirklich im Gedächtnis bleiben. Somit bleibt The Creatures of Loviatar lediglich im Bereich nett, mehr nicht verhaftet.

Veröffentlichungstermin: 10.05.2006

Spielzeit: 40:08 Min.

Line-Up:
Mirox: Vocals, Gitarre
Shagul: Gitarre
Fafner: Drums
Lues: Bass
Exitus: Keyboards

Label: Kalmisto Productions / Firebox

Homepage: http://www.mirzadeh.org

Email: mirzadeh(at)mirzadeh.org

Tracklist:
1. Whispers from Filthy Womb
2. Precious Death
3. Viper of the Frozen Ground
4. Witness of Moonlight Mystery
5. Louhi`s Legacy
6. Fullmoon Dream
7. Kalman Kevät
8. Tuonelan Lasten Tanssi
9. Melancholy [Before the Apocalypse]
10. Kalmisto

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner