MASSACRA: Signs of the Decline [Re-Release]

MASSACRAs "Signs of the Decline" gehört auf jeden Fall in die Geschichtsstunde zum Thema "Früher europäischer Death Metal angereichert mit schnittigen Thrash-Komponenten"…

Nach dem Re-Release von Final Holocaust, der mit einigen Demo-Songs angereichert wurde, werfen Rusty Diamonds nun die 14jährige MASSACRA Meisterscheibe Signs of the Decline auf den Markt. Als Bonus wurde dieses Mal nicht die Demo-Vergangenheit berücksichtigt, sondern noch sechs Songs des jüngeren Albums Sick aus dem Jahre 1994 draufgepackt. Merkwürdig erscheint in diesem Zusammenhang, dass vor etwa drei Jahren die Songs von Signs of the Decline in genau der gleichen Reihenfolge bereits auf Apocalyptic Warriors Pt. via Rusty Diamonds veröffentlicht wurden. Wer damals also bereits zugegriffen hat, wird wohl kaum wegen dem Cover und dem partiell vorhandenen Sick-Material nochmals Geld dafür ausgeben.

Signs of the Decline bietet die französische Vollbedienung in Sachen 90er-Jahre Death Metal mit ordentlich Thrash-Kanten. In Sachen Soundgewand ist alles im grünen Bereich, die Produktion ist anständig und authentisch ausgefallen, klinisch tote Mucke sucht man vergebens. Mit manischen Gitarrenlines versehen prügeln sich MASSACRA durch die Songs von Signs of the Decline, welche nicht einfach zu durchschauen sind. Von Stumpfheit also keine Spur, stattdessen versprühen die Franzosen auf ihrem 1992er Werk mehr Power, als so manche heutige Band, die sich in diesem Genre versucht. Von dem her sicherlich eine lohnendere Zeitreise als das noch etwas holzig wirkende Final Holocaust.

Nach dem saftigen Full Frontal Assault wechselt die Stimmung und die stilistische Ausrichtung MASSACRAs. Auf Sick werden die Death Metal-Elemente sträflich vernachlässigt und für 08/15-Thrash mit einigen eher dem Heavy Metal-zuzuordnenden Riffs eingetauscht. Selbst wenn die softeren Sick-Songs nicht schlecht sind, so sehen sie in diesem direkten Vergleich zu den Signs of the Decline-Komposition doch etwas alt aus.

Was bleibt, ist ein durchwachsener Re-Release: Signs of the Decline gehört zweifelsohne in jede gut sortierte Extremmetal-Sammlung, die sich nicht nur auf das Hier und Heute konzentriert. Über die Notwendigkeit, die sechs Sick-Songs auf dieselbe Scheibe zu packen, anstatt sie mit einem eigene Output abzudecken, kann man sich streiten – ebenso darüber, warum Rusty Diamonds Signs of the Decline trotz dem Best Of Apocalyptic Warriors Pt. 1 nochmals veröffentlicht. Hier liegt es nahe, den Geldbeutel nur für einen der Outputs zu öffnen…

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 71:39 Min.

Line-Up:
Freddy: Gitarren, Vocals

Pascal: Bass, Vocals

Jean: Gitarren

Chris: Drums

Produziert von Colin Richardson
Label: Rusty Diamonds Records

Homepage: http://www.sharkrecords.de/rustydiamond

Tracklist:
1. Evidence Of Abominations

2. Defying Man`s Creation

3. Baptized In Decadence

4. Mortify Their Flesh

5. Traumatic Paralyzed Mind

6. Excruciating Commands

7. World Dies Screaming

8. Signs Of The Decline

9. Civilisation In Regression

10. Full Frontal Assault

11. Madness Remains (Bonus vom Album Sick)

12. Ordinary People (Bonus vom Album Sick)

13. Closed Minded (Bonus vom Album Sick)

14. Harmless Numbers (Bonus vom Album Sick)

15. Can`t Stand (Bonus vom Album Sick)

16. My Reality (Bonus vom Album Sick)